Gebäudesanierung belastet vor allem Haushalte mit wenig Einkommen
Die von der Bundesregierung geforderte energetische Sanierung von Wohngebäuden belastet vor allem Haushalte mit unterdurchschnittlichem Einkommen, da sie das Wohnen erheblich verteuert - insbesondere wenn der Einsatz bestimmter Technologien oder Energien bei der Sanierung vorgeschrieben wird. Zu diesen Ergebnissen kommt eine gemeinsam vom Fraunhofer-Institut für Bauphysik (IBP) und dem Forschungscenter Betriebliche Immobilienwirtschaft an der Technischen Universität Darmstadt (FBI) erstellte Studie.
Bis zum Jahr 2050 will die Bundesregierung den Energiebedarf im Gebäudebereich in der Größenordnung von 80 Prozent reduzieren. In der Studie wurden dazu alternative Sanierungs-fahrpläne verglichen, mit denen das Einsparziel erreicht werden könnte: Ein technologieoffener, bei dem Immobilien-eigentümer die Energieeinspar-maßnahmen und die Zeitpunkte der Investitionen frei wählen können und ein technologiegebundener Ansatz, bei dem der Gesetzgeber Eigentümern die Art der Maßnahmen, deren zeitliche Umsetzung und den Grad der Nutzung erneuerbarer Energien vorschreibt.
Die finanziellen Lasten der energetischen Gebäudesanierung steigen dabei mit abnehmendem Einkommen deutlich an. Haushalte in Mietwohnungen mit einem monatlichen Einkommen unter 2.000 Euro müssen mit Wohnkostensteigerungen zwischen durchschnittlich 19,6 Prozent (technologieoffene Sanierung) und 26,4 Prozent (technologiegebundene Sanierung) rechnen. Betroffen sind vor allem Alleinstehende, Alleinerziehende und Rentner.