VKU: EU-Regeln zum Fracking vernachlässigen Trinkwasserschutz

24.01.2014 von

Der Verbandes kommunaler Unternehmen (VKU), dessen Mitglieder rund 80 Prozent aller Deutschen mit Trinkwasser versorgen, hat sich von den Mindestanforderungen der Europäischen Kommission zur Nutzung der umstrittenen Fracking-Technik zur Förderung von Schiefergas enttäuscht gezeigt.

„Die Europäische Kommission hat eine große Chance verpasst, für einen besseren Schutz der Trinkwasser-ressourcen zu sorgen", so Michael Beckereit, Vizepräsident des VKU. „Für uns bedeutet das einen Rückschlag für den europäischen Gewässerschutz."

Der Blick der kommunalen Wasserwirtschaft richtet sich jetzt wieder verstärkt auf die Bundesregierung. Zumindest für Deutschland müssen nun schnellstmöglich klare Regelungen geschaffen werden, die bei der Anwendung der Fracking-Technik zur Förderung unkonventioneller Gasvorkommen den Schutz der Trinkwasserressourcen an die erste Stelle setzen, so Beckereit.

Die Regierungsparteien haben im Koalitionsvertrag ein klares Bekenntnis zum absoluten Vorrang von Trinkwasser und Gesundheit formuliert und zügige gesetzgeberische Aktivitäten angekündigt.

Dass gesetzgeberisches Handeln erforderlich ist, unterstreicht auch das laufende Forschungsvorhaben des Umweltbundesamtes (UBA). Während der Präsentation des heute in Berlin vorgestellten Forschungsstandes verwiesen die UBA-Gutachter auf die bestehenden Wissenslücken bei der Schiefergasförderung und Risiken. Der Ausschluss wassersensibler Gebiete sei daher notwendig.