Krim-Krise: Deutschland zu 38% abhängig von russischem Erdgas
Die Krim-Krise spitzt sich weiter zu. Sollte Russland tatsächlich die zur Ukraine gehörden Halbinsel nach dem Referendum am 16. März 2014 annektieren, hat die EU und somit auch Deutschland mit harten Sanktionen gedroht. Allerdings könnte Russland seinerseits seine Erdgas-Lieferungen einstellen, denn allein Deutschland bezieht 38 Prozent seiner Erdgas-Importe aus Russland.
Den Statistiken des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) zufolge ist Russland damit vor Norwegen der wichtigste Erdgas-Lieferant der Bundesrepublik. Stolze 91 Prozent seines Erdgas-Bedarfs muss Deutschland insgesamt importieren.
Vor allem beim Heizen spielt das Erdgas eine wichtige Rolle in Deutschland. Fast die Hälfte (49,2 Prozent) aller Wohnungen in der Bundesrepublik werden laut einer Statistik des Berliner Wirtschafts-Ministeriums mit Erdgas beheizt. Somt wird rund ein Fünftel des nationalen Energieverbrauchs durch Erdgas gedeckt.
Nicht nur Deutschland, sondern die gesamte EU ist in hohem Maß vom russischen Erdgas abhängig. Insgesamt deckte Russland nach Informationen der EU-Statistikbehörde Eurostat 2010 rund 32 Prozent der Erdgas-Importe aller EU-Mitgliedstaaten ab.
Russland hat die größten Erdgas-Reserven der Welt, das vor allem in Westsibirien gefördert und über ein gut ausgebautes Pipeline-Netz nach Europa transportiert. Die Erdgas-Hauptleitungen führen über die Ukraine und Weißrussland. Seit dem Jahr 2011 ist die Nord Stream-Pipeline unter der Ostsee in Betrieb.