Hunderte Biogasanlagen durch EEG-Reform gefährdet

Entgegen den Aussagen der Bundesregierung dürfen Betreiber von Biogasanlagen in Deutschland nicht mit einem gesicherten Schutz ihres Bestandes rechnen. Zu diesem dramatischen Ergebnis kommt der Fachverband Biogas bei seiner Auswertung des Kabinettsentwurfs zum Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG).

Vor allem bei der Einführung der Höchstbemessungs-grenze von Biogasanlagen sieht der Fachverband einen massiven Eingriff in den Bestandschutz - und damit einen klaren Widerspruch zu den offiziellen Aussagen der Bundesregierung, die die Sicherheit bestehender Biogasanlagen garantieren will. Eine aktuelle Umfrage unter den Mitgliedern des Fachverbandes hat ergeben, dass zahlreiche Betreiber von Biogasanlagen ihre bereits getätigte Finanzierung in Gefahr sehen.

Pro Biogasanlage steht bis zu einer Millionen Euro auf dem Spiel

„Pro Biogasanlage sprechen wir hier von Investitionen bis zu einer Million Euro", erklärt der Geschäftsführer des Fachverbandes Biogas, Dr. Stefan Rauh. Bislang hätten etwa 300 Betreiber und damit zehn Prozent der angeschriebenen Mitglieder auf die Umfrage reagiert. „Hochgerechnet auf den Bestand von 7.800 Biogasanlagen kann man davon ausgehen, dass über 1.000 Biogasanlagen in Deutschland durch den aktuellen Kabinettsentwurf in ihrer Existenz bedroht sind", unterstreicht Rauh den Ernst der Lage.

Der Fachverband Biogas fordert daher dringend, den von der großen Koalition versprochen Vertrauensschutz sowohl für geplante sowie im Bau befindliche Biogasanlagen und bestehende Biogasanlagen zu gewährleisten. Dazu muss sowohl die Stichtagsregelung abgeändert als auch die Regelung der Höchstbemessungsgrenze für Biogasanlagen grundsätzlich überdacht werden.