Erdgasversorgung in Europa trotz Ukraine-Krise sicher




Die europäische Erdgasversorgung ist trotz der politischen Krise zwischen Russland und der Ukraine kurzfristig sicher. Sollte Russland seine Lieferungen in und durch die Ukraine unterbrechen, könnten die Mitgliedsländer der Europäischen Union (EU) dies weitgehend kompensieren.

Würde Russland dagegen einen kompletten Stopp über sämtliche Lieferwege verhängen, wäre insbesondere die Erdgasversorgung der osteuropäischen EU-Staaten stark betroffen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) im Auftrag der Grünen-Fraktion des Europäischen Parlaments.

Bei einem Lieferstopp durch die Ukraine wären neben dem Land selbst demnach in erster Linie Kroatien, Ungarn und Rumänien betroffen. Diese Länder haben kaum Zugang zu Flüssiggas, das per Tanker geliefert werden könnte, und sind zudem nicht ausreichend in das europäische Pipelinenetz integriert, um genügend Ersatzlieferungen aus Nachbarländern erhalten zu können.

Das Szenario, in dem Russland sämtliche Erdgasexporte stoppt, bekämen hingegen nahezu alle EU-Mitglieder in Form deutlich steigender Preise zu spüren, insbesondere das Baltikum und Finnland - dort würden die Preise um etwa 100 Prozent steigen.

Deutschland käme dagegen auch in diesem Szenario vergleichsweise glimpflich davon. Zwar deckt die Bundesrepublik etwa 38 Prozent ihres Erdgasverbrauchs mit Importen aus Russland, doch die Bedeutung der Ukraine als Transitland für Erdgaslieferungen aus Russland hat durch die Nord-Stream-Pipeline abgenommen. Mit einem Volumen von über 20 Milliarden Kubikmetern gibt es hierzulande zudem große Speicherkapazitäten, die etwa einem Viertel des gesamten Erdgasverbrauchs entsprechen.

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