Erdgasverbrauch in Europa steigt langfristig weiter an

Da die Erdgas-förderung in den EU-Ländern aber bereits seit mehr als einem Jahrzehnt rückläufig ist und auch künftig weiter sinken wird, werde die Import-quote weiter steigen. Durch stärker diversifizierte Bezugsquellen und Lieferwege könne der Anteil der Erdgas-bezüge aus Russland allerdings von heute fast 35 Prozent auf gut 20 Prozent im Jahr 2040 sinken.

Das DIW Berlin rechnet zudem damit, dass sich die osteuropäischen Länder Bezugsquellen außerhalb der EU erschließen und ihre Aufnahmekapazitäten sowohl für verflüssigtes Erdgas als auch ihre Pipelinekapazitäten erhöhen werden. Die europäische Erdgasversorgung wäre dann auch bei steigender Importabhängigkeit gesichert.

Ein wichtiger Bestandteil einer noch höheren Versorgungssicherheit seien zudem sogenannte Umkehrflüsse. Dabei handelt es sich um den Transport von Erdgas entgegen der ursprünglichen Flussrichtung, den technische Zubauten oder Umrüstungen ermöglichen. Allerdings sind solche Umkehrflüsse noch nicht in allen Pipelines eingerichtet.

„Über diesen Weg könnte noch mehr Erdgas vom Westen in Richtung Osten strömen, also beispielsweise von Deutschland in potentiell von der Versorgung abgeschnittene Länder im Osten Europas“, erklärt DIW-Forschungsdirektor Christian von Hirschhausen.