MAN-Chef: Power to Gas kann neue Stromtrassen überflüssig machen
MAN-Chef Georg Pachta-Reyhofen sieht in der Power to Gas-Technologie eine Alternative zum umstrittenen Neubau zahlreicher Höchstspannungsstromtrassen.
Mit überschüssigem Strom erzeugtes synthetisches Erdgas könne - genau wie fossiles Erdgas - über das bestehende Versorgungsnetz transportiert und in Haushalten, Autos und Bussen eingesetzt werden. Alternativ sei die Rückwandlung zu Strom in Gas- oder Blockheizkraftwerken möglich. Damit könne diese Technologie den Bedarf an neuen Stromtrassen für die Energiewende reduzieren und die Akzeptanz des Großprojekts in der Bevölkerung sichern, argumentiert Pachta-Reyhofen in einem Gastbeitrag für das Wirtschaftsmagazin „Capital“.
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Power to Gas-Projekte könnten jedoch nur dann auf Dauer erfolgreich sein, wenn die Bundesregierung die Rahmenbedingungen anpasse, so der Chef des Münchner Konzerns, der auch Gasturbinen für Kraftwerke und Kompressoren für die Gasindustrie verkauft. Um Power to Gas wettbewerbsfähig zu machen, müsse der für die Erzeugung des synthetischen Erdgases genutzte überschüssige Wind- und Solarstrom von allen staatlichen Umlagen wie der Ökostromumlage befreit werden. Auf diese Weise hält der MAN-Chef ein Preisniveau für synthetisches Erdgas von unter sieben Cent pro Kilowattstunde erreichbar. Das liege im Bereich des heutigen Marktpreises von Biomethan.