Fracking: Streit um UBA-Studie
Der wissenschaftliche Leiter der jüngsten Studie des Umweltbundesamtes (UBA) zum Thema Fracking hat sich erstaunt darüber gezeigt, dass die Behörde die umstrittene Gasfördermethode als riskant und gefährlich einstuft.
„Fracking ist und bleibt eine Risikotechnologie", hatte UBA-Präsidentin Maria Krautzberger bei der Vorstellung des Papiers Ende Juli als Fazit verkündet. Studienleiter Uwe Dannwolf widerspricht ihr: „In unserem Gutachten stehen solche Worte nicht drin", so der Hydrogeologe im Interview mit dem ARD-Politikmagazin „Panorama" vom NDR. Die Risiken beim Fracking hält er für beherrschbar, sie gingen nicht über die anderer Technologien hinaus.
Die Studie wurde bundesweit als aktueller Beleg für die Gefahren von Fracking wahrgenommen. Sie ist eine wichtige Grundlage für den Gesetzentwurf zur Regulierung von Fracking, der derzeit gemeinsam vom Bundeswirtschafts- und vom Bundesumweltministerium ausgearbeitet wird. Laut Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) werde man darin die weltweit schärfsten Regelungen zum Fracking vorlegen.
Auch Deutsche Akademie der Technikwissenschaften hält Fracking für beherrschbar
Ein neuer Bericht der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften (acatech) kommt ebenfalls zu dem Fazit, dass die Risiken durch Fracking beherrschbar seien. Vor jedem Frackvorgang müsse jedoch eine Voruntersuchung stattfinden. Mehrere führende Geowissenschaftler fordern in dem Bericht eine sachliche Debatte über die umstrittene Technologie unter Berücksichtigung der Vor- und Nachteile.