Tafeln: Immer mehr Essen landet in Biogasanlagen

22.10.2014 von
 
Immer öfter landen Lebensmittel nicht bei den Tafeln, sondern in Biogasanlagen. Die Tafeln sehen ihren „Vorrang" in Gefahr, da der „Konkurrenzdruck durch die Biogasanlagen-Erzeuger" größer werde. 

Einige Tage vor dem Erreichen des Mindest-haltbarkeitsdatums werden viele Lebensmittel vorsorglich aus dem Sortiment genommen. Doch wo früher ehrenamtliche Helfer der Tafeln die noch genießbaren Lebensmittel entgegennahmen, landen heute viele noch zum Verzehr geeignete direkt in den Biogasanlagen.

Die Gründe dafür sind, dass man zum einen mit dem essbaren „Müll“ auf diese Art und Weise noch Geld verdienen kann und zum anderen, dass der Anbau für wichtige Pflanzen für Biogasanlagen wie Mais und Soja durch den Gesetzgeber zurückgefahren wird. Das zwingt die Betreiber der Biogasanlagen dazu, neue Möglichkeiten zu finden, um weiterhin ausreichend Energie mit den Biogasanlagen erzeugen zu können.

Hans Rombeck, Gründer der Grafinger Tafel, äußerte sich gegenüber der „Süddeutschen Zeitung: „Dem Gesetzgeber ist die Problematik anscheinend egal. Die Problematik wurde bisher nicht erkannt."

Seit mehr als einem halben Jahr gingen die Lebensmittelspenden der Supermärkte stark zurück, das hätten die anderen Tafel-Standorte berichtet. Obwohl es keine Biogasanlagen im Landkreis gibt, wird vermutet, dass viele Lebensmittel an Biogasanlagen außerhalb des Landkreises weitergegeben werden.

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