Prenzlau: Hybrid-Kraftwerk erzeugt Gas aus Windkraft



Ab sofort können Gaskunden in Brandenburg mit grünem Wasserstoff aus Prenzlau kochen. Das im dortigen Hybrid-Kraftwerk erzeugte Erdgas wird zum großen Teil durch Windkraft gewonnen. Die Firma Enertrag will künftig das Gasnetz als Energiespeicher nutzen.

Beim Hybrid-Kraftwerk wird Wasserstoff aus überschüssigem Windstrom in Spitzenzeiten über einen Elektrolyseur erzeugt und gespeichert. Bei Windflaute kann er dann unter Nutzung von Biogas in einem Blockheizkraftwerk für die Einspeisung ins große Netz in Strom zurückverwandelt werden. So ist das Hybrid-Kraftwerk in der Lage, permanent zu liefern.

Rund 120 Kubikmeter Wasserstoff pro Stunde kann das Hybrid-Kraftwerk in Prenzlau einspeisen. Man rechnet mit einer Million Kubikmeter pro Jahr. Trotzdem stehen dem Zuwachs weiterer Hybrid-Kraftwerke noch etliche Hürden gegenüber. Einen Einspeise-Anspruch in alle Erdgasnetze verlangt Sönke Tangermann, Vorstand von Greenpeace Energy, gegenüber der „Märkischen Online Zeitung“. Das Beimischungsverhältnis von Wasserstoff müsse erweitert und der Strom aus den Elektrolyseuren ohne unnötige Nebenkosten erzeugt werden.

Aus technischen Gründen kann der Wasserstoff bislang aber nur in begrenzten Mengen beigemischt werden. Die auf Erdgas ausgerichteten Heizungsanlagen der Verbraucher könnten sonst Schaden nehmen. Daher favorisiert Netzbetreiber Ontras die Produktion von synthetischem Methan (Wasserstoff aus Biomasse), weil hier zusätzliche Investitionen wegfallen.

Zurzeit lässt Ontras jährlich 135 Millionen Kubikmeter Biogas aus 17 Anlagen in Ostdeutschland ins Ferngasnetz einspeisen. Mit der Energie können 90 000 Einfamilienhäuser voll versorgt werden. Hinzu kommt nun der grüne Wasserstoff aus dem Hybrid-Kraftwerk Prenzlau und einer weiteren Anlage im brandenburgischen Falkenhagen. Der dritte Standort in Grapzow (Mecklenburg-Vorpommern) soll 2015 folgen.

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