Biokraftstoffe verschärfen Hunger in der Welt nicht
OVID (Verband der ölsaatenverarbeitenden Industrie in Deutschland reagiert mit Verwunderung auf die Stimmungsmache von Oxfam gegen Biokraftstoffe vor der Entscheidung über die Zukunft der europäischen Biokraftstoffe im Europäischen Parlament am kommenden Dienstag. Die Entwicklungshilfe-Organisation liege vollkommen falsch mit ihrer Behauptung, dass Biokraftstoffe den Hunger in der Welt verschärfen würden, sagte Wilhelm F. Thywissen, Präsident von OVID.
Laut Thywissen, werden für Biokraftstoffe nur die Pflanzenöle verwendet, die im Lebensmittelbereich weltweit nicht abgesetzt werden. Entscheidend aber ist, dass Biokraftstoffe ca. 60 Prozent des Rapses bei der Produktion dem Ernährungsbereich zu kommen lassen. Das passiert, indem Biokraftstoffe bei der Produktion ein Kuppelprodukt den Rapsschrot zurücklassen. Dieses kann als Futtermittel für die Herstellung von Milch, Käse, Eiern und Fleisch verwendet werden. Daneben entsteht auch noch Glycerin für den Ernährungs- und Pharmabereich.
Biokraftstoffe haben nur minimalen Einfluss
Biokraftstoffe haben tatsächlich nur einen minimalen Einfluss auf die Agrarrohstoffpreise, zumal es bei den Speiseölen keine Knappheit gibt. Seit 2011 befinden sich die Nahrungsmittelpreise laut der Organisation der Vereinten Nationen, FAO, im Sinkflug, obwohl Biokraftstoffe in diesem Zeitraum mit weltweit steigender Anzahl produziert werden.
Oft sei Hunger ein Verteilungs- und kein Kalorienproblem. Seine Ursachen würden insbesondere in einer mangelhaften Infrastruktur und einer ineffizienten Produktion vor allem in Entwicklungsländern liegen. Biokraftstoffe sind laut dem OVID nicht der Grund für den den Hunger in der Welt.