Gazprom: Ab 2019 kein Erdgas mehr über die Ukraine

Der russische Erdgas-Konzern Gazprom wird ab dem Jahr 2019 kein Erdgas mehr durch die Ukraine nach Europa fließen lassen. Laut Gazprom-Chef Alexej Miller soll Europa eine neue Infrastruktur aufbauen und sein Erdgas über die Türkei beziehen.
 
Wie die russische Zeitung „RBC daily“ schreibt, will Gazprom die neue Erdgas-Pipeline unabhängig davon bauen, ob die Abnehmer in Südost- und Mitteleuropa dieses Erdgas überhaupt technisch beziehen können. „Wir werden sie fertigstellen und abwarten bis die Europäer die Gasleitungen zum Hub an der türkisch-griechischen Grenze verlegen“, so Miller gegenüber dem Blatt.

Gazprom baut Pipeline durch Türkei

Gazprom erklärte sich bereit, Vorschläge zur Beteiligung am Bau der europäischen Infrastruktur für Erdgas-Lieferungen über die die Türkei in Betracht zu ziehen. Dabei würden die aktuellen und zukünftigen Regeln des EU-Energiemarktes berücksichtigt.
 
Ende 2014 verzichtete Gazprom auf den Bau der South-Stream-Pipeline durch das Schwarze Meer. Der Stopp des Projektes wurde mit der abweisenden Haltung der EU-Kommission und den Schwierigkeiten um den Bau des South-Stream-Abschnitts in Bulgarien begründet. Über die neue Tanap-Pipeline durch die Türkei sollen hingegen laut Gazprom dann 50 Milliarden Kubikmeter Erdgas gepumpt werden.