Neue Power to Gas Anlage in NRW gestartet
RWE hat am heutigen Montag ihre Power to Gas-Anlage im nordrhein-westfälischen Ibbenbüren offiziell in Betrieb genommen. Die hochmoderne Anlage ist Teil einer erstmalig verwendeten Systemlösung, die die örtliche Strom-, Erdgas- und Fernwärmeversorgung effizient miteinander verbindet.
Überschüssiger Strom aus regenerativen Quellen soll in der Power to Gas Anlage in Wasserstoff umgewandelt werden, um ihn anschließend im Erdgasnetz zu speichern. Von dort aus kann er zu einem späteren Zeitpunkt für die Stromproduktion eingesetzt werden und das bei höchstem Nutzungsgrad. Das Power to Gas Verfahren gilt langfristig als eine der Schlüsseltechnologien für die künftige Energieversorgung.
Der Wasserstoff, der durch die Elektrolyse entsteht, kann gespeichert und später wieder verstromt werden. Der Vorteil dieser Art der Stromspeicherung ist die enorme Infrastruktur, die das Erdgasnetz bereits heute bietet - große Speicherkapazitäten und ein leistungsfähiges Netz. Damit nicht genug: Mit einem Nutzungsgrad von 86 Prozent steht hier in Ibbenbüren die effizienteste Power to Gas-Anlage in Deutschland
Zentrales Element der Power to Gas-Anlage ist ein Elektrolyseur, in der Größe eines Schiffscontainers, der von dem britischen Unternehmen ITM Power gebaut wurde. Der Elektrolyseur wandelt nicht unmittelbar benötigten Strom aus regenerativen Quellen, wie Photovoltaik oder Windkraft, in Wasserstoff um, der anschließend über eine Gasdruckregelstation dem Erdgasnetz beigemischt wird. In dieser Gasdruckregelstation wird zudem die Abwärme des Elektrolyseurs eingesetzt. In Zeiten niedriger regenerativer Stromproduktion werden die zuvor eingelagerten Erdgasmengen dem Erdgasspeicher wieder entnommen und in einem Blockheizkraftwerk am RWE-Fernwärmenetz in Ibbenbüren zur Stromerzeugung eingesetzt. Die hierbei praktizierte Kraft-Wärme-Kopplung führt zu einer deutlich verbesserten Energieausnutzung in dieser Systemlösung. Die Power to Gas Anlage von RWE in Ibbenbüren hat eine elektrische Nennleistung von 150 Kilowatt und erzeugt den Wasserstoff mit einem Druck von 14 bar.