Neue Studie: Windgas senkt die Kosten der Energiewende um Milliarden
Erst die Windgas-Technologie zur Speicherung von Strom aus Wind und Sonne ermöglicht in Deutschland bis 2050 eine vollständige Stromversorgung mit 100 Prozent erneuerbaren Energien und senkt zugleich die Kosten für die Energiewende um hohe Milliardenbeträge. Dies sind zentrale Ergebnisse der Studie Bedeutung und Notwendigkeit von Windgas für die Energiewende in Deutschland.
Den Berechnungen der Wissenschaftler zufolge wird ein Stromsystem mit Windgas Anlagen ab Mitte der 2030er Jahre günstiger sein als eines ohne. Bereits 2040 liegt die jährliche Ersparnis durch Windgas zwischen zwei und sechs Milliarden Euro und steigt bis 2050 auf zwölf bis gut 18 Milliarden Euro an. „Mit Hilfe von Windgas erreichen wir bis 2050 eine erneuerbare Vollversorgung im Stromsystem zu deutlich geringeren Kosten als beim von der Bundesregierung angestrebten Mix von 80 Prozent erneuerbaren und 20 Prozent fossilen Energieträgern“, erklärt Marcel Keiffenheim, Leiter Politik und Kommunikation bei der Energie-Genossenschaft Greenpeace Energy.
Ohne Windgas Anlagen, die überschüssigen Strom aus Wind- und Solaranlagen z. B. per Elektrolyse in Wasserstoff wandeln und damit speicherbar machen, wäre eine Stromerzeugung zu 100 Prozent aus Erneuerbaren nicht erreichbar. Und dies unabhängig davon, wie viele erneuerbare Kraftwerke zugebaut werden, ergab die Analyse. „Die Anfangsinvestitionen in den Ausbau von Windgas Anlagen erhöhen die Kosten eines Stromsystems mit Windgas zwar zunächst“, erklärt Thorsten Lenck von Energy Brainpool, „diese Ausgaben amortisieren sich aber zusehends und werden bis 2050 deutlich überkompensiert, zeigen die von uns berechneten Szenarien.“
Bislang wird überschüssiger Wind- und Solarstrom, der gerade nicht verbraucht oder vom Netz aufgenommen werden kann, kaum genutzt. Mit dem weiteren Ausbau erneuerbarer Energien werden die Stromüberschüsse stark zunehmen und 2050 bis zu 154 TWh pro Jahr betragen. Dies entspricht rund 20 Prozent der deutschen Bruttostromerzeugung im Jahr 2012.