EU-Kommissar Šefčovič über Energie Union und russisches Gas

EU-Kommissions-Vize für Energie Marcos Šefčovič hat sich mit der Welt zu einem Interview getroffen. Alternativen für russisches Gas, die Energie Union und die Klimaziele Europas sind zentrale Themen des Interview.
Šefčovič präsentierte vor einem halben Jahr die ersten Pläne zu einer Energie-Union für Europa. In seinen Plänen möchte er mehr Unabhängigkeit von Russland und einen stärkeren Energie-Austausch zwischen den Mitgliedstaaten. Die EU ist ein wichtiger Energiekunde und zahlt pro Jahr 400 Milliarden Euro für Energie. Für Šefčovič ein entscheidender Grund sich selbstbewusst zu präsentieren und in Zukunft mehr Wettbewerb auf dem europäischen Energiemarkt zu schaffen.
So sollen etwa die Gastransitrouten durch die Ukraine weiterhin aufrecht erhalten bleiben. Der Grund dafür ist nach Šefčovič, dass die Ukraine nicht von Russland erpressbar sein soll. Doch auch andere Staaten in Mittel- und Osteuropa sollen sich sorgen um die Routen machen. Um den entgegen zu wirken, plant die EU außerdem eine Strategie zur Versorgung mit Flüssiggas. Mit Flüssiggas soll die EU in Zukunft noch leichter mit Gas aus aller Welt beliefert werden können.
Ein großes Problem stellt aktuell die Uneinigkeit in der EU da. Zwar unterstützen die Mitgliedstaaten die Idee der Energie Union, dennoch will jedes Land seine eigenen Akzente setzen. So will der Norden verstärkt auf Erneuerbare Energien setzen, während der Süden zuerst die Versorgungssicherheit gewährleisten möchte. Auch um die Atomkraft herrscht noch Uneinigkeit in der EU. Trotzdem soll zwischen 2017 bis 2018 die Energie Union dann konkret werden und die ersten Regeln in Kraft setzen.
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Im Interview mit der Welt spricht Šefčovič auch über die Zukunft von Deutschland. Er ist besorgt, dass der Ausbau der Netzinfrastruktur nicht Hand in Hand mit dem Ausbau der Erneuerbaren Energien geht. Zur Weltklimakonferenz äußerte sich Šefčovič jedoch zuversichtlich. Über 150 Länder, die für 90 Prozent der CO2 Emissionen stehen haben demnach ihre Ziele erreicht. Europa werde, laut Šefčovič, seine Ziele zur CO2 Reduktion bis 2020 sogar übertreffen und mit ziemlicher Sicherheit auch die für 2030 erreichen.
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