Solare Fernwärme: Klimaschutz zum halben Preis
Trotz verbreiteter Nutzung der Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) werden in Deutschland bei der Fernwärmeerzeugung noch immer viel zu große Mengen des Treibhausgases Kohlendioxid ausgestoßen. Abhilfe könnte der Einsatz von Solarer Fernwärme bieten, wie das Beispiel Dänemark eindrucksvoll zeigt. Unser Nachbarland nutzt bereits seit einigen Jahren Solare Fernwärme im großtechnischen Maßstab für die Fernwärmeversorgung ganzer Siedlungen.
Die vermiedene Tonne CO2 aus Solarer Fernwärme kostet rund 56 Euro Fördermittel, die Vermeidung der gleichen Menge des Treibhausgases durch den Einsatz konventioneller KWK-Anlagen kostet rund 120 Euro und damit etwa doppelt so viel. Das Hamburg Institut hat nun berechnet, dass die vorgesehene neue KWK-Förderung bei Einsatz von fossilem Erdgas im Fernwärmesektor gegenüber der bestehenden solaren Fernwärme den doppelten Fördereinsatz zur CO2-Einsparung benötigt.
Statt diese preiswerten Potenziale für solare Fernwärme wie in Dänemark für den Klimaschutz zu heben, droht hierzulande aktuell ihre Blockade durch eine Novelle des KWK-Gesetzes, warnen übereinstimmend Energieexperten zahlreicher wissenschaftlicher Einrichtungen und des Bundesverbandes Solarwirtschaft e.V. Die Förderung der fossilen KWK im Sommer führt dazu, dass die begrenzte Wärmelast in den Wärmenetzen durch KWK-Wärme besetzt wird und keine Kapazitäten zur Aufnahme erneuerbarer Energien mehr vorhanden sind. Großflächige Solarthermie-Anlagen könnten Wärme zu wettbewerbsfähigen Kosten von 3 bis 5 Cent pro Kilowattstunde in Wärmenetze einspeisen. Solare Fernwärme bieten ein hohes Maß an langfristiger Kostensicherheit für Versorger und Verbraucher.