Risiko Fracking: 3sat-Doku über die umstrittene Technik
Kaum ein Umweltthema ist so umstritten wie das sogenannte Fracking, eine Fördertechnik, bei der mittels Druck und Chemikalien Gas aus dem Boden gewonnen wird. Am 1. April dieses Jahres ist ein Gesetzespaket von der Bundesregierung gebilligt worden.
Sollte das vom Parlament noch dieses Jahr beschlossen werden, würde es ab 2016 einen rechtlichen Rahmen für Fracking in Deutschland schaffen und eine Erprobung der umstrittenen Technik ermöglichen. Aus den USA ist Fracking vielen Menschen durch schockierende Bilder von brennendem, weil kontaminiertem Leitungswasser und durch gewaltige Chemikalienseen bekannt geworden. Doch Fracking hat in den USA auch einen Wirtschaftsboom ausgelöst und dem Land weitgehende Energie-Unabhängigkeit beschert. Die Dokumentation „Risiko Fracking“ von Felix Kasten erklärt mit zahlreichen Animationen, wie das Verfahren technisch funktioniert, erläutert die mit Fracking verbundenen geopolitischen Interessen und betrachtet die Fördermethode anhand neuer wissenschaftlicher Forschungsergebnisse.
Könnte Fracking vor allem angesichts der internationalen Krisen auch eine Chance für Deutschland und Europa sein? 48.000 Bohrungen wären nötig, um das deutsche Schiefergasvorkommen zu erschließen. Das würde bedeuten, dass in den deutschen Fördergebieten alle drei Kilometer ein Bohrloch wäre. Ist das zu rechtfertigen, nur, um die Abhängigkeit von ausländischem Gas zu verringern? Wie hoch muss der Gaspreis sein, damit es sich wirtschaftlich lohnt?
Im Rahmen von „Wissenschaft am Donnerstag“ zeigt 3sat anschließend, 21.00 Uhr die Gesprächssendung „scobel - Rohstoffe: Der Fluch der knappen Güter“. Um Fragen der Energieversorgung geht es auch am Freitag, 20. November, 21.00 Uhr, im 3sat-Wirtschaftsmagazin „makro: Saubere Energie für unser Klima“.