Erdgasverbrauch steigt um 5 Prozent
Der Energieverbrauch in Deutschland erreichte 2015 eine Höhe von 13.335 Petajoule (PJ) oder 455,0 Millionen Tonnen Steinkohleneinheiten (Mio. t. SKE). Das entspricht nach vorläufigen Berechnungen der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen (AG Energiebilanzen) einem Anstieg gegenüber dem Vorjahr um 1,3 Prozent.
Der Erdgasverbrauch stieg um 5 Prozent auf 2.804 PJ beziehungsweise 95,7 Mio. t. SKE. Hauptursache war die im Vergleich zum sehr milden Vorjahr kühlere Witterung im ersten Halbjahr und dem damit verbundenen höheren Einsatz von Erdgas zu Wärmezwecken. Die im vierten Quartal erneut sehr milde Witterung dämpfte den Zuwachs allerdings merklich. Die Stromerzeugung aus Erdgas war mit einem Minus von 7 Prozent erneut rückläufig.
Der Zuwachs geht im Wesentlichen auf die gegenüber dem sehr milden Vorjahr etwas kühlere Witterung und den damit verbundenen höheren Heizenergiebedarf zurück. Der Verbrauchszuwachs infolge der positiven Konjunkturentwicklung (+ 1,8 Prozent) sowie durch den Bevölkerungszuwachs (+ 1 Mio. Menschen) wurde nach Abschätzung der AG Energiebilanzen durch Zugewinne bei der Energieeffizienz ausgeglichen.
Der Mineralölverbrauch lag 2015 praktisch unverändert auf dem Niveau des Vorjahres. Der Verbrauch betrug insgesamt 4.511 PJ oder 153,9 Mio. t SKE und damit 0,1 Prozent weniger als 2014. Während der Verbrauch an Dieselkraftstoff vornehmlich infolge der höheren Nachfrage aus den Bereichen Verkehr und Bauwirtschaft um knapp 4 Prozent anstieg, kam es bei den Ottokraftstoffen zu einem Minus von 2 Prozent, weil der Bestand an PKW mit Benzinmotoren rückläufig war. Der Absatz an Flugbenzin lag auf Vorjahreshöhe. Beim leichten Heizöl blieb ein Absatzanstieg aus, da die Verbraucher ihren Mehrbedarf trotz günstiger Preise überwiegend aus den Beständen gedeckt haben.
Die Struktur des Energieverbrauchs (Energiemix) wird weiterhin vom hohen Anteil des Mineralöls (33,8 Prozent) geprägt. Erdgas deckt gut ein Fünftel des Verbrauchs. Die erneuerbaren Energien haben ihren Beitrag 2015 um gut einen Prozentpunkt auf 12,6 Prozent gesteigert. Insgesamt basiert die deutsche Energieversorgung auf einem breiten Energieträgerangebot.