Erdgas aus Aserbaidschan: Südlicher Gaskorridor im Plan
Das 45-Milliarden-Dollar-Projekt Südlicher Gaskorridor bringt spätestens 2020 Erdgas aus Aserbaidschan in die EU. Die am Südlichen Gaskorridor beteiligten Staaten zeigten sich in Baku sehr zufrieden über die Fortschritte beim Bau der Pipelines.
Die Trans-Anatolische Pipeline (TANAP) und die Trans-Adriatische Pipeline (TAP) sollen Aserbaidschan über Georgien, die Türkei, Griechenland und Albanien mit Italien verbinden. Das staatliche aserbaidschanische Energieunternehmen Socar bestätigte, dass die Erschließung des Erdgasfeldes Shah Deniz II im Kaspischen Meer ebenso im Plan liege wie die Finanzierung des Gaskorridors.
EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini sprach vom Südlichen Gaskorridor als "einem wesentlichen Bestandteil der EU-Strategie zur Energiesicherheit". Der "Southern Gas Corridor Advisory Council" ist eine gemeinsame Initiative der Europäischen Kommission und Aserbaidschans - mit dem Ziel der Energiesicherheit und Diversifizierung der Energieversorgung Europas. Zwölf Minister nebst anderen hochrangigen Vertretern aus Aserbaidschan, Georgien, der Türkei, Albanien, Griechenland, Bulgarien, Kroatien, Montenegro, Italien, Großbritannien, USA und der EU trafen sich dieser Tage in Baku. Auch die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD), die Asian Development Bank und die European Investment Bank waren zugegen.
Die Minister der beteiligten Länder versicherten ihre Unterstützung des Gaskorridors. Amos Hochstein, Special Envoy and Coordinator for International Affairs for the US State Department, bekräftigte die bedeutende Rolle des Südlichen Gaskorridors für die Energiesicherheit Europas. Von einer Diversifizierung der Energiequellen könne nur gesprochen werden, wenn Europa wirtschaftlich nachhaltig mit Erdgas aus neuen Ländern versorgt werde.
Spätestens 2020 kann Europa unter verschiedenen Erdgasanbietern wählen - dann strömen 10 Milliarden Kubikmeter Erdgas pro Jahr aus Aserbaidschan in die EU. Der Südliche Gaskorridor ist ein Megaprojekt. 3500 Kilometer Erdgas-Pipeline verbinden sieben Länder von Aserbaidschan bis Italien. über 30 Prozent des Projektes sind bereits realisiert.