Gemeinde Hürup forciert Wärmewende
Die Schleswig-holsteinische Gemeinde Hürup plant für das Jahr 2016, eine Solarthermie- und eine Biomasseheizanlage an das kommunale Nahwärmenetz anzuschließen, das derzeit erweitert wird. Nach diesem Vorbild soll zukünftig Schritt für Schritt die Wärmeversorgung der 1.200-Einwohner-Gemeinde auf Erneuerbare Wärme umgestellt werden.
Die Agentur für Erneuerbare Energien zeichnet Hürup für dieses Konzept zur Umstellung der Wärmeversorgung auf verschiedene regenerative Quellen als Energie-Kommune des Monats aus. „Das Nahwärmekonzept auf Basis verschiedener regenerativer Quellen hat Vorbildfunktion für andere Kommunen“ erklärt Nils Boenigk, stellvertretender Geschäftsführer der Agentur für Erneuerbare Energien. „Die Energiewende kann nur gelingen, wenn auch die Wärmeversorgung erneuerbar wird.“
Die Gemeinde Hürup will bis 2050 CO2-neutral werden. Dieses Ziel ergibt sich aus dem Klimapakt der Region Flensburg, dem sich das Dorf Hürup sowie die anderen sechs Gemeinden des Amtes Hürup angeschlossen haben. Zu den bisherigen Erfolgsgeschichten auf diesem Pfad gehören die Errichtung einer Bürger-Solarstromanlage, eine Initiative zum Carsharing und eine Einkaufsgemeinschaft für ökostrom.
Aktuell steht auf der Hüruper Agenda die Erweiterung des Nahwärmenetzes. Derzeit versorgen zwei Biomethanblockheizkraftwerke (Leistung 6 bzw. 20 Kilowatt) das Amtsgebäude und die Paul-Jensen-Sporthalle. Für das Jahr 2016 steht die Erweiterung des Nahwärmenetzes an. Um 14 zusätzliche Haushalte des Neubaugebietes Norderlück und weitere 25 Gebäude im Dorf zu versorgen, soll 2016 eine Pellet- und Hackschnitzelheizanlage mit einer Leistung von 400 bis 500 Kilowatt errichtet werden. Die Holzabfälle aus der hiesigen Landschaftspflege können so direkt vor Ort zur Wärmeversorgung verwendet werden. Weiterhin ist geplant, 2016 auf Dächern von Bestandsgebäuden im Dorf zwei Solarthermieanlagen mit einer Fläche von je 100 bis 150 Quadratmetern zu errichten. Sie sollen durch einen Wärmespeicher mit rund 100 Kubikmetern ergänzt werden.