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Deutsche NGO: Schweden soll für Braunkohle-Ausstieg zahlen

In einer gemeinsamen Erklärung fordern zwölf deutsche Umweltorganisationen, den Verkauf der Vattenfall-Braunkohlesparte in der Lausitz zu stoppen. Darüber hinaus soll der schwedische Staat als Besitzer von Vattenfall den Kohleausstieg planen, umsetzen und finanzieren.
Am heutigen Dienstag debattiert das schwedische Parlament den Verkauf des ostdeutschen Braunkohlegeschäftes durch Vattenfall. Vattenfall ist sich mit dem tschechischen Investor EPH über einen Verkauf einig. Die Debatte haben die deutschen NGOs zum Anlass genommen, Forderungen an den Betreiber Vattenfall bzw. dessen Besitzer zustellen:"Vattenfall hat sich selbst über Jahre als 'Partner der Region' bezeichnet. Jetzt sollte das Unternehmen seine Braunkohlesparte nicht an EPH verkaufen, sondern einen langfristigen Plan entwickeln, die Sparte in einer umwelt- und sozialverantwortlichen Weise abzuwickeln".
Die Unterzeichner des Briefes zweifeln die Nachhaltigkeit des EPH-Geschäftsmodels an und halten Vattenfall offensichtlich für den "besseren" Betreiber. Für Vattenfall muss dies eine unerwartete Ehre sein, wurde das Unternehmen doch jahrelang als Klimafeind betrachtet. Zuletzt hatten am Pfingstwochenende hunderte Demonstranten das Werksgelände blockiert.
Unterzeichnende des Briefes sind u.a. die Klima-Allianz Deutschland – ein Bündnis von mehr als 100 Organisationen –, die Organisationen BürgerBegehren Klimaschutz, BUND/Friends of the Earth Germany, Campact, Grüne Liga, Germanwatch, PowerShift, ROBIN WOOD, WWF und 350.org.