Hamburg: Europas erste Landstromanlage für Schiffe in Betrieb
Im Hamburger Hafen wurde die Landstromanlage zur Versorgung von Schiffen in Betrieb genommen. Unter der Verantwortung der Hamburger Hafenbehörde (Hamburg Port Authority-HPA) können Kreuzfahrtschiffe während des Hafenaufenthaltes mit Strom versorgt werden und die umweltschädlichen Dieselmotoren abschalten.
Weltweit boomt der Markt für Kreuzfahrten. In Deutschland hat sich besonders Hamburg als Ziel vieler Passierschiffe entwickelt. Rund 160 Kreuzfahrtschiffsaufenthalte wird es 2016 geben. Die negative Seite: während das Schiff im Hafen liegt, laufen die Dieselmotoren um den Betrieb sicherzustellen. Dies führt zu einer hohen CO2-Belastung.
Die HPA sorgt nun mit der Inbetriebnahme der Landstromanlage für Entlastung. Allerdings derzeit noch mit nur einem Abnehmer - der Aida sol. Das Schiff der Rostocker Aida Cruises weist als einiges Kreuzfahrtschiff die notwendige Infrastruktur auf. Die Investitionskostenb der Landstromanalge wurden zwischen EU, Bund und Hamburg aufgeteilt. Die laufenden Kosten übernimmt Hamburg dann allein. Bis sich die Anlage rechnet, müssen noch weitere Kunden gewonnen werden. Dies bedeutet jedoch für die Reedereien kostenintensive Umbauten der Schiffe. Ein weiterer Kostenfaktor sind die hohen Landstrom-Preise, die etwa um das 4-fache höher als die Kosten für die Dieselversorgung liegen. Die HPA bietet hier als Ausgleich ermäßigte Liegegebühren.
In Hamburg liegt bereits versorgt die sog. LNG-Barke Schiffe mit Strom. Dieser wird aus Flüssiggas erzeugt. Allerdings herrscht auch hier noch Kundenmangel, denn bisher hat hier ebenfalls nur die Aida sol "Strom getankt".