Nordsee-Länder einigen sich über engere Zusammenarbeit im Energiebereich
Die Nordsee-Länder (Belgien, Dänemark, Deutschland, Frankreich, Irland, Luxemburg, die Niederlande, Norwegen und Schweden) haben in Luxemburg vereinbart, ihre Zusammenarbeit im Energiebereich weiter auszubauen.Ziel ist es, günstige Bedingungen für die Entwicklung der Offshore-Windenergie zu schaffen.
Die Europäische Kommission und Minister der beteiligten Länder haben eine politische Erklärung und einen Aktionsplan unterzeichnet, die zudem zum Bau fehlender Stromverbindungen, zu einem umfassenderen Energiehandel und zur weiteren Integration der Energiemärkte beitragen sollen. Durch die Stärkung dieser regionalen Zusammenarbeit sollen die Treibhausgasemissionen verringert und die Versorgungssicherheit in der Region verbessert werden.
Durch Raumplanung soll die Nutzung des begrenzten Raums in der bereits intensiv genutzten Nordsee optimiert werden. Hierzu gehören u. a. die Weitergabe von Daten, gemeinsame Ansätze für den Umgang mit Umweltauswirkungen und die Koordinierung der Genehmigungsverfahren.
Das Stromnetz muss so ausgebaut werden, dass es Offshore-Windenergie in großem Umfang aufnehmen kann. Die Märkte müssen gut vernetzt sein, damit Strom fließen kann, wann und wo er benötigt wird. Die regionale Zusammenarbeit in diesem Bereich wird eine koordinierte Netzplanung und ‑entwicklung, aber auch die Sondierung potenzieller Synergien mit der Offshore-Erdöl- und Erdgasindustrie beinhalten.
In Zukunft werden die teilnehmenden Länder Informationen über ihren individuellen Offshore-Infrastrukturbedarf weitergeben. So können Investitionen besser geplant, Förderregelungen angeglichen und Investitionskapital für gemeinsame Projekte mobilisiert werden.
Es sollen bewährte Praktiken und Verfahren zur Harmonisierung der technischen Vorschriften und Normen in der gesamten Region ermittelt werden. Durch die Zusammenarbeit sollen auch die Kosten während des gesamten Lebenszyklus der Energiegewinnungsanlagen gesenkt werden. Um dies zu erreichen, werden die teilnehmenden Länder die gegenseitige Anerkennung der nationalen Normen anstreben.
Frühere Studien der EU-Kommission haben gezeigt, dass Einsparungen von bis zu 5,1 Mrd. EUR möglich sind, wenn bei der Entwicklung von Offshore-Netzen koordiniert vorgegangen wird. Dies ist darauf zurückzuführen, dass weniger und kürzere Kabel für die landseitige Anbindung von Offshore-Windkraftanlagen erforderlich sind. Auch eine durch neue Verbindungsleitungen verstärkte Marktintegration hat eindeutig Vorteile. Schließlich könnten durch eine engere Zusammenarbeit in den Bereichen Umwelt und Bewirtschaftung der Meeresgebiete Effizienzgewinne bei der Infrastrukturentwicklung erzielt werden.
Die Erklärung wurde heute von den EU-Ländern Belgien, Dänemark, Deutschland, Frankreich, Irland, den Niederlanden und Schweden unterzeichnet. Ebenfalls dabei das Nicht-EU-Land Norwegen sowie das Binnenland Luxemburg. Großbritannien gehört nicht zu den Unterzeichnerländern.