Langsamer Netzausbau: 6 Kilometer in 3 Monaten
Wie die Bundesnetzagentur in ihrem aktuellen Monitoringbericht darlegt, soll das Netz um 6.100 km wachsen. Davon sind bisher jedoch nur rund 350 km genehmigt, im 1. Quartal diesen Jahres lediglich 6 km tatsächlich realisiert worden.
Der Ausbau des deutschen Stromnetzes ist notwendige Voraussetzung für die Energiewende. Um eine ausreichende Versorgung insbesondere des Südens mit Strom aus Erneuerbaren Energien zu gewährleisten, muss dieser Strom, der im Wesentlichen aus norddeutschen Windenergieanlagen stammt, über neue Leitungen transportiert werden.
Die gesteckten Ziele der Energiewende sehen bis 2025 vor, dass bis zu 45 % des gesamten Strombedarfs durch Erneuerbare gedeckt wird. Drei Jahre zuvor sollen die verbliebenen Atomreaktoren abgeschaltet werden. Dass der Strombedarf Süddeutschlands bis dahin über die geplanten Stromtrassen gedeckt werden kann, ist sehr unwahrscheinlich, wenn sich das Tempo beim Trassenbau nicht deutlich erhöht. Da weite Strecken der Trasse unterirdisch verlegt werden sollen, ist im Gegenteil mit weiteren Verzögerungen zu rechnen.