Langer Abschied von der Kohle
Im Gegensatz zum Ausstieg aus der Atomenergie bis 2022 gibt es für das Ende der Energieerzeugung aus Kohle bisher kein Datum. Wirtschaftsminister Gabriel lässt nun erkennen, dass er es dabei nicht zu eilig hat.
Auf dem Jahreskongress des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) in Berlin richtet Gabriel (SPD) neben Klimaschutzzielen auch den Blick auf die mit dem Braunkohleabbau verbundenen Arbeitsplätze. Insbesondere die Interessen der Beschäftigten und Gemeinden in der Lausitz seien zu berücksichtigen. Ein schneller Ausstieg könnte massiv Arbeitsplätze kosten.
In der brandenburgischen Lausitz befindet sich ein Schwerpunkit der nationalen Braunkohleförderung. Da in der strukturschwachen Region andere Branchen eher unterentwickelt sind, fokussiert sich der Arbeitsmakt stark auf den umweltverschmutzenden Kohlebereich. Als warnendes Beispiel für die wirtschaftliche Talfahrt nach Aufgabe eines Kernbereiches regionaler Wirtschaft, gilt das Ruhrgebiet, das das Ende der Steinkohleförderung teilweise noch immer nicht verwunden hat.
Die Frage nach einem Ausstiegszeitplan stellt sich für Gabriel noch nicht. über das Ende der Kohleförderung müsse im Kontext eines umfassenden Energie-Gesamtkonzeptes entwickelt werden. Einige Experten sehen den Ausstieg erst gegen 2050 und könnten damit wohl nicht ganz falsch liegen.