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Bayern stellt Nachforderungen zum Endlager-Kompromiss
Am 27. Juni hatte die Kommission zur Endlagersuche ihren Bericht verabschiedet, in der kommenden Woche soll darüber der Bundestag abstimmen. Bayern fordert nun noch strengere Kriterien aufzunehmen - wohl um ein Endlager in Bayerm zu verhindern.
In jahrelangen Verhandlungen hatte sich die Kommission Lagerung hoch radioaktive Abfallstoffe (Endlager-Kommission) auf einen Bericht geeinigt. Darin werden Kriterien zur Suche und Entscheidung über ein atomares Endlager aufgestellt. Der Bericht bildet die Grundlage für eine gesetzliche Regelung, die diese Woche vom Bundestag verabschiedet werden soll. Der Bericht hatte Kriterien so formuliert, dass eine Suche bundesweit ermöglicht und so kein Bundesland vor einem möglichen Endlager "geschützt" ist.
Wie nicht anders zu erwarten, kommen aus Bayern kurz vor Toreschluss noch zusätzliche Forderungen. Das bayerische Umweltministeriums wünscht sich ein endlagerfähiges Wirtsgestein, das mindestens 100 Meter mächtig und homogen sein sollte - ohne Risse und Spalten, durch die Wasser eindringen kann. "Bei der Sicherheit auf technische Barrieren zu vertrauen reicht nicht aus - beispielsweise auf spezielle Behälter", sagte die zuständige Staatsministerin Ulrike Scharf (CSU). Offensichtliches Ziel der Last-Minute-Eingabe ist murmaßlich die Kriterien derart zu verändern bzw. zu ergänzen, dass bayerische Standorte als Endlager unwahrscheinlicher werden.
In Bayern galten neben den Salzstöcken in Berchtesgaden und den Granitvorkommen im Bayerischen und Oberpfälzer Wald vor allem die Tonschichten an der Donau im Raum Neu-Ulm als potenzieller Standort. Mit einer endgültigen Standortentscheidung rechnet Bundesumweltministerin Hendricks zum Jahr 2050.
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