Die Umlage nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG-Umlage) wird nach Berechnungen für Agora Energiewende im Jahr 2017 auf 7,1 bis 7,3 Cent pro Kilowattstunde Strom ansteigen. Derzeit liegt sie bei 6,35 Cent. Für einen Haushalt mit 3.500 kWh Stromverbrauch im Jahr bedeutet dies eine Verteuerung um rund 30 Euro.
Trotz einer Erhöhung der EEG-Umnlage zum Jahreswechsel, werden sich die für die Stromkunden maßgeblichen Einstandskosten für die Stromvertriebe sich allerdings kaum ändern: Die Summe aus Börsenstrompreis und EEG-Umlage wird den Prognose zufolge weiterhin knapp unter 10 Cent pro Kilowattstunde liegen.
Nur Wechsler profitieren von niedrigeren Börsenpreisen
Ob sich der Strompreis für den Endkunden ändert, hängt also stark von der Bereitschaft der Energieversorger ab, die niedrigeren Börsenpreise an den Kunden weiter zu geben und damit eine höhere EEG-Umlage auszugleichen. Die Vergangenheit hat jedoch gezeigt, dass die Stromversorger nur sehr zögerlich Vorteile im Stromeinkauf an die Kunden weitergeben. Insbesondere Bestandskunden müssen mit steigenden Kosten rechnen. Für Kunden, die den Stromanbieter wechseln, dürften durch den starken Wettbewerb dagegen Preisvorteile erreichbar sein.
Die Ursache für eine steigende EEG-Umlage liegt vor allem in den seit Jahren sinkenden Börsenstrompreisen. Denn die EEG-Umlage gleicht die Differenz zwischen dem Börsenstrompreis und der Einspeisevergütung aus, die Betreiber von Windkraft-, Solar-, Biomasse, Wasserkraft- und Geothermieanlagen erhalten. So lag der Börsenstrompreis im 1. Halbjahr 2016 im Durchschnitt bei 2,5 Cent pro Kilowattstunde, während er im Jahr 2015 noch etwa 3,2 Cent pro Kilowattstunde betrug. „Die Kosten für die Stromverbraucher bleiben weitgehend konstant, wenn die Stromvertriebe ehrlich rechnen und ihre gesunkenen Einkaufspreise weitergeben“, sagt Dr. Patrick Graichen, Direktor von Agora Energiewende. „Gleichzeitig erhalten die Verbraucher für ihr Geld mehr grünen Strom. Wir rechnen damit, dass der Anteil Erneuerbarer Energien im Jahr 2017 auf mehr als 35 Prozent steigt, in diesem Jahr werden es vermutlich gut 34 Prozent sein.“ Im Jahr 2015 betrug der Erneuerbaren-Anteil am Bruttostromverbrauch 32,6 Prozent.