HWWI: Ölpreis im Juli stark gefallen; Tendenz gleichbleibend
Der Preis für europäisches Rohöl Brent fiel im Monatsdurchschnitt Juli gegenüber dem Vormonat um 6,7 % und lag bei 46,6 US-Dollar pro Barrel. In der ersten Junihälfte hatte der Brentpreis rund 53 US-Dollar pro Barrel erreicht, während er Ende Juli nur noch bei 43,3 US-Dollar lag. Dies entspricht einem Rückgang von 17,8 %.
Laut Mitteilung des Hamburgischen WeltwirtschaftsInstitut (HWWI) belaseten die hohen Lagerbestände in einigen Industrieländern und die kräftig ansteigende Ölförderung in Ländern wie Saudi-Arabien, Irak und Iran den Ölpreis. So sei laut der Internationalen Energieagentur die Ölproduktion im Juni in den OPEC-Ländern auf ein Achtjahreshoch angestiegen.
Darüber hinaus wirkte die Meldung des Öldienstleisters Baker Hughes, dass die Zahl der aktiven Ölbohrungen in den USA zum vierten Mal in Folge gestiegen ist, preissenkend. Dies nährte bei einzelnen Marktteilnehmern die Erwartung, die US-amerikanische Ölförderung könnte wieder signifikant zunehmen. Auch fährt Kanada nach den verheerenden Waldbränden im Mai seine Ölproduktion wieder hoch.
Das weltweit steigende Ölangebot machte es unwahrscheinlicher, dass der Angebotsüberschuss auf dem Ölmarkt in der zweiten Hälfte des Jahres 2016 abgebaut wird. Marktakteure reagierten darauf mit Rohölverkäufen, was sowohl den Preis für Brent als auch für die US-amerikanische Ölsorte WTI unter Abwärtsdruck setzte.