Norwegen plant ab 2025 Verbot von Benzin- und Diesel-Pkw
Norwegen plant Neuzulassungen von Benzin- und Diesel-Kraftfahrzeugen zu verbieten. Ein Gesetzentwurf sieht die Umsetzung für 2025 vor. Als erstes Land würden die Skandinavier dann vollständig auf Elekto-Autos setzen.
Bereits heute sind in keinem anderen Land so viele E-Autos - berechnet auf die Einwohnerzahl - unterwegs wie in Norwegen. Allein im 1. Halbjahr kamen über 12.000 E-Autos hinzu; mehr als doppelt so viele wie im gleichen Zeitraum in Deutschland zugelassen wurden. Da auch in Norwegen die Anschaffungskosten für E-Autos noch vergleichsweise teuer sind, wurde diese Entwicklung durch massive staatliche Subventionierung "erkauft". Steuerermäßigungen und kostenfreie Innenstadtparkplätze treiben den Absatz. Zudem ist Strom in Norwegen deutlich günstiger als bspw. in Deutschland.
In einigen Ländern laufen derzeit Diskussionen über Förderungen und Verbote. Die Norweger gehen nun einen Schritt weiter und planen ein Verbot für Neuzulassungen von Benzin- und Diesel-Kraftfahrzeugen ab 2025. Ein entsprechender Gesetzentwurf soll 2017 verabschiedet werden. Norwegen ist dabei in einer komfortablen Lage. Der staatliche Haushalt ist aufgrund der hohen Einnahmen aus der Öl- und Gasförderung stets ausgeglichen, so dass Subventionen fliessen können. Die norwegischen Fjorde versorgen das Land mit ausreichend Wasserkraft, so dass das Land vollständig mit Strom aus Erneuerbaren Energien versorgt wird.
Trotz der guten inländischen Voraussetzungen, muss auch Norwegen auf die Entwicklungen in anderen Ländern Rücksicht nehmen. Ist die notwendige Infrastruktur nicht ausgebaut, müsste Norweger Einschränkungen im überregionalen Verkehr ins Ausland in Kauf nehmen. Obwohl bereits heute eine hohe Anzahl von E-Autos in Norwegen unterwegs ist, werden auch in der Urlaubshochsaison nur wenige Exemplare auf deutschen Autobahnen gesichtet. Zu wenige Strom-Tankstellen würden die lange Fahrt zum Abenteuer machen.