Greenpeace Energy: Kosten für Kohle und Atom höher als EEG-Umlage
Ein vom Energieanbieter Greenpeace Energy in Auftrag gegebenes Gutachten berechnet die Kosten konventioneller Energien mit 10,8 Cent pro Kilowattstunde (kWh). Damit würden "versteckte" Kosten der Kohle- und Atomenergien die derzeitige EEG-Umlage in Höhe von 6,35 Cent weit übersteigen.
Vor der anstehenden Erhöhung der EEG-Umlage - voraussichtlich auf knapp unter 7 Cent - werden reihenweise Gutachten veröffentlicht, die Kosten der einzelnen Energiequellen vergleichen. Im Kern geht es um eine Auseinandersetzung zwischen Befürwortern und Gegnern der Energiewende, wie sie derzeit umgesetzt wird.
Die Förderung von Wind- und Wasserkraft sowie Solarenergie kosten den deutschen Stromkunden über das Erneuerbare-Energien-Gesetz bzw. dessen Umlage im Jahr rund 23 Milliarden Euro. Dieser Betrag wird im kommenden Jahr definitiv ansteigen. Für Gegner der Energiewende Anlass genug Zukunftsszenarien zu entwickeln, die für die kommenden Jahre stark steigende Kosten vorhersehen.
Befürworter der Energiewende halten dagegen. So der Energieanbieter Greenpeace Energy, der Experten des Forum Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft (FÖS) beauftragt hat, die „versteckten“ Kosten für Kohle, Atom und Gas zu ermitteln und in den Strompreis (hypothetisch) einzurechnen. Auf einen jährlichen Betrag von 38 Milliarden Euro kommt die FÖS. Dies würde einem Betrag von 10,8 Cent pro kWh entsprechen, also deutlich mehr als die derzeitige EEG-Umlage. Die Experten des FÖS haben einerseits staatliche Finanzhilfen und Steuervergünstigungen, andererseits im hohen Maße finanzielle Belastungen durch den Klimawandel sowie durch Umwelt- und Gesundheitsschäden eingerechnet.