Netzgentgelte für 2017 in Baden-Württember nahezu konstant
Strom- und Gaskunden in Baden-Württemberg werden in 2017 keine höheren Netzentgelte zahlen müssen. Für einige Kunden wird sichg sogar eine Reduzierung ergeben, wie der größte Netzbetreiber des Bundeslandes Netz BW GmbH mitgeteilt hat.
Jedes Jahr im Oktober reichen Netzbetreiber ihre Kalkulationen für die Höhe der Netzentgelte in kommenden Jahren bei der Bundesnetzagentur ein. Diese entscheidet dann über die tatsächliche Höhe, die der Netzbetreiber dann in die Strom- bzw. Gasrechnungen einkalkulieren darf. In der Regel verändert die Bundesnetzagentur die Kalkulation der Netzbetreiber nicht wesentlich.
Die Kosten der Stromnetze sind bundesweit recht unheitlich verteilt. Grob unterschieden, sind die Stromnetzentgelte in Ostdeutschland und in Schleswig-Holstein am höchsten. Dagegen zahlen Stromkunden in Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg vergleichsweise wenig. Nach den nun veröffentlichten Kalkulationen des Netzbetreibers Netz BW GmbH, wird sich dies für Baden-Württemberg im kommmenden Jahr nicht ändern.
Die Stromnetzentgelte werden für einen typischen Haushaltsanschluss zwar minimal von 7,46 Cent pro Kilowattstunde (ct/kWh) auf 7,49 ct/kWh steigen, dennoch könnte die Stromrechnung sinken. "Denn aufgrund gesetzlicher Änderungen enthalten die Netzentgelte in diesem Jahr erstmals auch die sogenannten Abrechnungskosten. Diese Kosten waren auf der Stromrechnung bisher als separater Posten ausgewiesen. Betrachtet man beide Positionen zusammen, ergibt sich für die Verbraucher sogar eine leichte Entlastung“, erklärt Dr. Christoph Müller, Geschäftsführer der Netze BW. "Ein Haushaltskunde mit einem jährlichen Verbrauch von 3.500 kWh zahlt im Jahr 2017 für Netznutzung und Abrechnung insgesamt 262,15 Euro und damit 12,47 Euro weniger als im laufenden Jahr."
Im Gasbereich gehen die Entgelte im Netz der Netz BW in 2017 leicht zurück – beispielsweise für den Gasanschluss eines Einfamilienhauses um rund 5,7 Prozent von 1,57 ct/kWh auf 1,48 ct/kWh.
Eine Ursache für hohe Stromnetzentgelte sind hohe Investitionen im Rahmen der Einspeisung Erneuerbarer Energien. Wo der Anteil dieser Energie hoch ist, sind die Kosten ebenfalls hoch. Da der Anteil Erneuerbarer Energien weiter gestiegen ist - und zwar vor allem in nord- und ostdeutschen Regionen - ist dort mit einer Erhöhung der Netzentgelte zu rechnen. In Berlin wird zum Beispiel bereits eine Erhöhung um 1 Cent pro kWh erwartet.
Die regionalen Unterschiede bei den Entgelten für die Gasnetze sind weniger deutlich. In diesem Bereich werden dort die höchsten Netzentgelte gezahlt, wo die modernste Infrastruktur vorhanden ist. Grund sind die höheren Abschreibungen auf neuere Investitionen, die den größten Teil der Entgeltkalkulationen bestimmen.