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Gas-Netzentgelte 2017: Größtenteils geringe Preissenkungen

20.10.2016 von


Für die meisten Haushalte werden im kommenden Jahr die Netznutzungsgebühren für Gas sinken. Das Systemhaus ene´t hat die vorläufigen Netzentgelte für 2017 analysiert und für rund 6.400 Postleitzahlengebiete Entgeltsenkungen festgestellt. Die Entgeltveränderungen fallen jedoch nach Regionen und Verbrauch sehr unterschiedlich aus. In 335 PLZ-Gebieten steigen die Entgelte um mehr als 10 Prozent.

Wie ene´t mitteilt, können viele Gaskunden für das kommende Jahr mit sinkenden Netznutzungsentgelten rechnen, werden also bei den Gaskosten entlastet. In den meisten Fällen sind dies jedoch auf das gesamte Jahr gerechnet nur wenige Euros. So sparen Gaskunden mit geringem Verbrauch (7.000 kWh) im Jahr etwas über 5 Euro, bei größeren Haushalten (20.000 kWh) fällt die prozentuale Ersparnis noch geringer aus, so dass am Ende die Entgeltsenkung etwas mehr als 1 Euro ausmacht.

Gewerbekunden müssen mit höheren Netzentgelten rechnen

Bei größeren Gewerbekunden, die in der Regel weniger pro Kilowattstunde als private Haushalte zahlen, steigen die Kosten für die Netznutzung. Um durchschnittlich 1,5 Prozent steigen hier die Entgelte bundesweit.

Die folgende Übersichtskarte verdeutlicht das bundesweit uneinheitliche Bild. Zwischen den Regionen gibt es teilweise deutliche Unterschiede, einerseits bei der Höhe der Entgelte, andererseits bei der Höhe der Veränderungen. Beispielweise liegen zukünftig die Netznutzungsentgelte für Single-Haushalte in Mecklenburg-Vorpommern bei 3,31 ct/kWh, im Saarland liegen die Entgelte dagegen bei nur 1,57 ct/kWh. Auf Ebene der Netzgebiete zahlen Gaskunden der Stadt Norden in Niedersachsen mit 1,03 ct/kWh die niedrigsten, Gaskunden bestimmter Netzgebiete in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz mit 4,16 ct/kWh die höchsten Netznutzungsentgelte. Die zum 01.01.2017 eintretenden Entgeltänderungen werden diese enorme Preisdifferenz von 304,6 Prozent nicht ausgleichen.



Gaskunden sollten zu Preis-senkenden Gasanbietern wechseln

Alle Gaskunden, die ab dem 01.01.2017 höhere Netznutzungsentgelte zahlen müssen, sollten prüfen, ob ein Sonderkündigungsrecht besteht. Die Gelegenheit zu einem günstigeren Gasanbieter zu wechseln, sollte genutzt werden. Denn insgesamt wird Gas günstiger, was am seit Jahren fallenden Gaspreis liegt. Gaskunden, denen für die letzten oder kommenden Monate noch keine Preissenkung angekündigt wurde, sollten dies nicht akzeptieren, sondern sich einen neuen Gasanbieter suchen.