STEAG will Steinkohle-Kraftwerke stilllegen – Hunderte Arbeitsplätze gefährdet
Der STEAG-Konzern, einer der größten Energieerzeuger Deutschlands, möchte 5 Steinkohle-Kraftwerke stilllegen. Dies hat der Konzern bei der Bundesnetzagentur angemeldet. Die betroffenen Kraftwerke schreiben seit längerem rote Zahlen. Betroffen wäre auch eine große Zahl von Beschäftigten, die ihren Arbeitsplatz verlieren würden.
Betreiber konventioneller Kraftwerke leiden unter den andauernden niedrigen Strompreisen. Viele der Kraftwerke arbeiten nicht mehr rentabel. Im stark regulierten Strommarkt liegt jedoch eine Abschaltung bzw. Stilllegung dieser Kraftwerke nicht in Händen des Betreibers. Die Bundesnetzagentur entscheidet zusammen mit den Netzbetreibern welche Anlagen stillgelegt werden dürfen. Hintergrund ist die notwendige Versorgungssicherheit, die gewährleistet sein muss. Eine bestimmte Anzahl von konventionellen Kraftwerken muss als Reserve vorgehalten werden, um in Zeiten schwache Ökostrom-Produktion den Bedarf auszugleichen.
Der STEAG-Konzern aus Essen hat nun für 5 Steinkohle-Kraftwerksblöcke die Stilllegung beantragt. Im Laufe des Jahr 2017 sollen die Kraftwerksblöcke West 1 und 2 in Voerde und Herne 3 in Nordrhein-Westfalen sowie Weiher und Bexbach im Saarland abgeschaltet werden. „Das ist ein harter und trauriger Schritt, aber unumgänglich, um die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit der STEAG zu erhalten“, erläutert Joachim Rumstadt, Vorsitzender der Geschäftsführung der STEAG GmbH, die Entscheidung, Kraftwerke außer Betrieb zu nehmen, die keine positiven Deckungsbeiträge mehr erwirtschaften.
„In Folge der Stilllegungen werden im STEAG-Konzern viele hundert Arbeitsplätze verloren gehen“, so der STEAG-Konzernbetriebsratsvorsitzende Ralf Melis. „Wir haben gemeinsam mit der Geschäftsführung der STEAG und der IGBCE bereits einen Konzernsozialplan und Rahmeninteressenausgleich erarbeitet, mit dem Ziel, den Stellenabbau sozialverträglich und ohne betriebsbedingte Kündigungen zu vollziehen.“