2017: Strom teurer, Gas günstiger
Strom- und Gasanbieter, die zum 01.01.2017 Preisänderungen umsetzen, müssen dies bis spätestens 4 Woche vor dem Jahreswechsel kommunizieren. Aktuell haben bereits knapp 14 Prozent der Stromanbieter und 19 Prozent der Gasanbieter neue Tarife veröffentlicht. Die durchschnittlichen Strompreise werden sich erhöhen, die Gaspreise dagegen fallen.
Der Dienstleister für die Energiewirtschaft ene´t GmbH hat die bisher veröffentlichten Preisänderungen ausgewertet. Von insgesamt 831 Stromanbietern haben 131 Unternehmen die neuen Preise für 2017 bereits veröffentlicht. Bei den Gasanbietern kennt ene´t die neuen Gaspreise von 114 Gasversorgern - rund 600 Gasanbieter haben bisher noch keine Preisänderungen angekündigt.
Für einen Mehrpersonen-Haushalt mit einem jährlichen Stromverbrauch von 4.000 kWh steigt die Stromrechnung um rund 2,4 Prozent - um ca. 25,- Euro. Bei geringeren Verbräuchen fällt die Erhöhung etwas höher aus. Bei 1.500 kWh-Jahresverbrauch steigen die Kosten um 2,6 Prozent. Die Preistreiber sind auch in diesem Jahr die erhöhten Abgaben und Umlagen. Die EEG-Umlage erhöht sich um 8 Prozent auf 6,88 Cent pro kWh; die Netznutzungsgebühren steigen in den meisten Regionen ebenfalls deutlich an. Gerade die Erhöhung der Netznutzungsgebühren trifft tendentiell Stromkunden mit geringeren Verbrauch, da diese Entgelte oftmals eine Mengenstaffelung enthalten. Dementsprechend fallen die Preissteigerungen bei höheren Verbräuchen, die in der Regel im Gewerbestrombereich anfallen, niedriger aus. Bei einem Verbrauch von 40.000 kWh liegt die Quote "nur noch" bei 1,75 Prozent.
Im Gegensatz zu Stromkunden können sich Gaskunden über niedrigere Gaspreise freuen. Ein Haushalt mit 20.000 kWh-Jahresverbrauch spart ab dem 01.01.2017 knapp über 70,- Euro (-5,5 Prozent). Prozentual sparen auch hier Kleinverbraucher weniger: die Ersparnis für einen 7.000 kWh-Single-Haushalt liegt bei -4,84 Prozent. Gewerbegaskunden ab 200.000 kWh sparen über 6 Prozent der Gaskosten im kommenden Jahr. Die niedrigeren Preise werden durch eine Absenkung der Netznutzungsgebühren, aber vor allem durch niedrigere Börsenpreise möglich.
Wer Strom und Gas nutzt kann in 2017 sparen
Haushalte, die neben Strom auch Gas beziehen, werden in Summe im kommenden Jahr nicht stärker belastet als in 2016. Die oben genannten Beispiele ergeben im Durchschnitt immer eine leichte Ersparnis. Der Haushalt mit 4.000 kWh Strom- und 20.000 kWh Gas-Verbrauch wird durchschnittlich noch rund 45 Euro sparen. Voraussetzung ist allerdings, dass seine Strom- und Gasanbieter dem Durchschnitt entsprechen. Gaskunden, deren Gasanbieter keine oder eine nur geringe Preissenkung zum 01.01.2017 umsetzt, sollten einen Gasanbieterwechsel prüfen. Auch für viele Stromkunden ergibt sich durch den Wechsel des Stromanbieters weiteres Einsparpotential, so dass auch die Stromrechnung in 2017 nicht ansteigen muss.
Preissteigerungen durch Stromanbieterwechsel ausgleichen
Die Strom- und Gasanbieter, die bisher noch keine Preisänderungen zum 01.01.2017 veröffentlicht haben, werden zum überwiegenden Teil noch in den kommenden Tagen folgen. Bisher haben nur wenige Stromanbieter unveränderte oder gar fallende Preise angekündigt. Um eine ideale Vergleichbarkeit der Strom- und Gaspreise ab 01.01.2017 sollten Nutzer unserer Tarifvergleichsrechner ggf. noch bis Anfang Dezember warten, denn dann werden alle Tarifänderungen zum 01.01.2017 vorliegen und in den Rechnern abrufbar sein.