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Hamburgs Stromnetz macht Verluste

30.11.2016 von
Seit 2014 ist die Stadt Hamburg wieder Eigentümer des Hamburger Stromnetzes. Während in den vorherigen Jahren im Durchschnitt pro Jahr 21 Millionen Euro Gewinne eingefahren wurden, geht es seit der Rekommunalisierung bergab. Für 2016 soll nun ein Verlust von rund 5 Millionen Euro entstanden sein.
 
Im Jahr 2013 hatten Hamburger Bürger in einem Volksentscheid für den Rückkauf des Hamburger Stromnetzes durch die Stadt gestimmt. Staatlich geführt sollte das Netz konsequent für die Energiewende ausgebaut werden – finanziert aus satten Gewinnen. Diese grünen Träume haben mit der Ankündigung von Verlusten zum Jahresende deutliche Dämpfer erhalten. Nach vorläufigen Schätzungen wird ein negatives Ergebnis in Höhe von über 5 Millionen Euro erwartet. Noch vor wenigen Monaten ist die Hamburger Umweltbehörde noch von einem Gewinn ausgegangen.
 
Verantwortlich für die Verluste seien Kosten einer Integration von zwei weiteren Gesellschaften, die zu einem höheren Personalbestand und damit verbunden zu höheren Pensionsrückstellungen führen. Warum diese Mehrkosten nicht bereits in vorherigen Planungen berücksichtigt wurden, bleibt rätselhaft. Zumal die Integration der Gesellschaften bereits mit Übernahme der Netzkonzession bekannt gewesen ist.
 
Spätestens mit dem negativen Jahresergebnis dürfen sich Hamburger Bürger fragen, ob die rund 500 Millionen Euro für den Erwerb der Konzessionsrechte im Jahr 2014 wirklich gut angelegtes Geld sind. Über einen Zeitraum von 20 Jahren wurde die Konzession zum Betrieb des Stromnetzes vergeben. Derzeit können nicht einmal die Finanzierungskosten gedeckt werden.
 
Der damalige Rückkauf des Hamburger Stromnetzes wurde bundesweit von Befürwortern einer Rekommunalisierung gefeiert. Der Glaube, dass staatliches Lenken in Richtung Energiewende besser sei als gewinnorientiertes Handeln von Großunternehmen, führte zu einer knappen Mehrheit bei dem entsprechenden Volksbegehren. Wenige Monate später scheiterte eine entsprechende Volksbefragung in Berlin. Dennoch laufen derzeit Bestrebungen seitens des neu gewählten Berliner Senats das Stromnetz wieder in kommunale Hände zu geben. 

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