Smog: Diesel-Fahrverbot in Oslo wieder aufgehoben
Nachdem am Dienstag im Stadtgebiet von Oslo ein Fahrverbot für Diesel-Fahrzeuge galt, ist dieses Verbot aufgrund verbesserter Werte wieder aufgehoben. Während viele Umweltschützer die Konsequenz der Norweger bejubeln, zeigt eine nähere Betrachtung, dass weitgehende Ausnahmeregelungen das Verbot doch stark eingeschränkt hatten.
Die Verwaltung der norwegischen Hauptstadt Oslo hatte für den Dienstag in der Zeit zwischen 6.00 und 22.00 Uhr ein Fahrverbot für Diesel-Fahrzeuge verhängt. Aufgrund erhöhter CO2-Messwerte in weiten Teilen der Stadt galt das Fahrverbot, dass bei Vergehen mit einer Geldstrafe von umgerechnet 160 Euro geahndet wurde. Am heutigen Mittwoch hatte sich die ungünstige Wetterlage entspannt, so dass das „Diesel-Verbot“ wieder aufgehoben wurde.
Einige Medien und Umweltschützer hatten das Vorgehen der Norweger gelobt und gleichzeitig die zögerliche Haltung deutscher Kommunen bemängelt. Diese würden sich nicht trauen, gegen die „Diesel-Lobby“ ein (temporäres) Fahrverbot zu verhängen. Doch zeigt ein Blick auf die Ausnahmeregelungen der Stadt Oslo, dass auch dort bei weitem nicht alle Diesel-Fahrzeuge verbannt wurden. Zum einen wurden größere Durchgangsstrassen komplett ausgenommen, zum anderen durften unterschiedlichste Personengruppen dennoch das Dieselfahrzeug im gesamten Stadtgebiet nutzen. So zum Beispiel alle Fahrzeuge des öffentlichen Bereiches, Fahrzeughalter mit sog. Beifahrer-Lizenz. Als Ergebnis zählten die Norweger lediglich 30% weniger Diesel-Fahrzeuge auf den städtischen Strassen. Von einem „Totalverbot“ waren also auch die Skandinavier noch weit entfernt.