Trotz erstem Offshore-Wind ohne Subventionen werden Strompreise weiter steigen
Die Energiekonzerne EnBW und Dong haben im ersten Ausschreibungsverfahren für Offshore-Windparks die Zuschläge erhalten. EnBW und Dong hatten Angebote für Windparks in der Nordsee eingereicht, die zukünftig auf Subventionen verzichten werden.
Die Bundesnetzagentur hat die Gewinner der ersten Ausschreibung auf Basis des zum Jahresbeginn geänderten Erneuerbare Energien Gesetzes (EEG) bekannt gegeben. Den Zuschlag erhielten die Energiekonzerne EnBW aus Baden-Württemberg sowie die dänische Dong. Beide Unternehmen hatten für mehrere Gebiete geboten und dabei Angebote kalkuliert, die ohne staatliche Subventionen auskommen werden. Neben diesen sog. 0-Cent-Geboten erhielt jedoch auch ein Projekt mit 6 Cent Subvention den Zuschlag. Für die ausgeschriebene Gesamtstrommenge von knapp 1.500 Megawatt lag dadurch der Durchschnittswert bei 0,44 Cent je Kilowattstunde. Dies bedeutet, dass der dort zukünftig erzeugte Strom noch mit 0,44 Cent pro kWh bezuschusst wird. Viele Experten gingen im Vorfeld jedoch von deutlich höheren Werten aus.
Dass nun erstmals ein Offshore-Windpark ohne staatliche Subventionen betrieben werden soll, wirkt sich auf den Strompreis jedoch erst langfristig aus. Planung, Bau und Netzanschluss der Windkraftanlagen werden noch Jahre in Anspruch nehmen, so dass der Strom erst im Jahr 2025 in das Netz eingespeist wird. Bis dahin werden ausschließlich ältere Anlagen Strom liefern und diese werden bis zu deren Laufzeitende subventioniert. Zudem wird auch in den Bereichen Onshore-Wind und Solaranlagen weiterhin subventionierter Strom den „billigen“ Strom aus konventioneller Erzeugung verdrängen (Kohle, Atom, Gas). Solange diese Verdrängung jedoch stattfindet, werden insgesamt mehr Subventionen gezahlt. Diese Subventionen tragen die Stromverbraucher über die EEG-Umlage. Daher wird mit weiteren Erhöhungen dieser Umlage in den nächsten Jahren zu rechnen sein.
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