Erste Ausschreibung führt auch bei Onshore-Wind zu niedrigen Preisen
Die Bundesnetzagentur hat die Ergebnisse der ersten Ausschreibung für Wind an Land (Onshore) bekannt gegeben. Dabei wurde ein durchschnittlicher Preis von 5,71 Cent pro Kilowattstunde erzielt. Dieser Zuschlagswert liegt deutlich unter den bisherigen Kosten.
Wettbewerb drückt Kosten und Strompreise. Nachdem zuletzt die Ausschreibung für Offshore-Windparks ergeben hatte, dass zukünftig Strom auf See ohne staatliche Subventionen auskommt, zieht nun der Onshore-Bereich nach. Die erste Ausschreibung für Onshore-Windparks hat einen Zuschlagswert von 5,71 Cent ergeben. Insgesamt wurden Windparks mit einer Gesamtkapazität von 807 Megawatt bezuschlagt.
Eingereicht wurden insgesamt 256 Gebote über ein Volumen von 2.137 Megawatt. Den Zuschlag erhielten am Ende 70 Gebote. Darunter waren 65 Gebote von Bürgerenergiegesellschaften, also Gesellschaften, die Bürger (in der Regel) aus der Region als Investoren beteiligen. Allerdings täuscht der Begriff "Bürgerenergiegesellschaft", wenn in den einzelnen Gesellschaften zwar Bürger beteiligt sind, die Gesellschaft jedoch von größeren Firmen dominiert werden.
Unter den erfolgreichen Geboten lag der niedrigste Zuschlagswert bei 4,2 Cent; der höchste bei 5,78 Cent pr Kilowattstunde.
Unter den erfolgreichen Geboten lag der niedrigste Zuschlagswert bei 4,2 Cent; der höchste bei 5,78 Cent pr Kilowattstunde.
Windparks an Land benötigen im Gegensatz zu den Windparks auf hoher See von der Planung bis zur Inbetriebnahme deutlich weniger Zeit. Während die bezuschlagten Offshore-Windparks erst ab 2023 Strom liefern, werden die Onshore-Anlagen dies bereits in den kommenden Jahren ermöglichen. Experten sehen in den kommenden Jahren weiter sinkende Zuschlagswerte um die 3 Cent.
Obwohl Onshore-Windparks deutlich kleiner sind als ihre Pendants auf See, sind sie umstritten. Viele Anwohner befürchten Verschandelungen der Landschaft. Flächen, die in großer Entfernung zur nächsten Siedlung liegen, sind jedoch in Deutschland nicht zahlreich. Gesetzliche Auflagen – wie bspw. in Bayern – erschweren daher die Standortsuche. Das größte Hindernis für die Umsetzung der 70 bezuschlagten Gebote sind daher eher Bürgerproteste.
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