Wie Online-Gambling den Stromverbrauch von Casinos senkt

Online-Casinos gewinnen immer mehr an Beliebtheit und ab Juli sind sie in Deutschland völlig legal, sofern eine deutsche Lizenz vorhanden ist. Doch auch für übliche Casinos hat die Verlegung in das Internet Auswirkungen. Aber welche sind das und wie wirkt sich das Online-Gambling eigentlich auf die Energiekosten von Casinos aus? Dieser Artikel schaut sich das einmal genauer an. 
 

 

Auf den ersten Blick könnte man behaupten, dass das Casino Energiekosten einspart, da der Kunde selbst den Strom bezahlt, den er für das Spielen im Online-Casino benötigt. Allerdings ist diese Ansichtsweise für herkömmliche Casinos und Spielbanken zu kurz gedacht:

- Bereithaltung – während der Öffnungszeiten müssen Casinos und Spielbanken die Beleuchtung, Automaten, Tische und weitere stromnutzende Quellen eingeschaltet lassen. Es spielt zuerst keine Rolle, ob nun 100 oder nur 50 Spieler im Casino anwesend sind. Der Betrieb muss laufen. Theoretisch könnten die Öffnungszeiten angepasst werden, doch auch dann gewinnt das Casino nicht durch die Online-Gambler, die den Strom selbst bezahlen: Wer gerade online spielt, der wird nicht zugleich im Casino als Kunde anwesend sein. 

- Verlust von Spielern – ein Spieler, der daheim oder im Garten online zockt, der ist zumindest zeitweise kein Kunde einer örtlichen Spielbank. Somit gehen diese Gambler den Spielbanken verloren. Ein Ausweg könnte die Erschaffung eines eigenen Online-Casinos sein. 

- Hosting – sobald eine Spielbank ein eigenes Online-Casino unterhält, kommen wieder Stromkosten für die Serverhaltung dazu. Wer außerhalb hostet, der zahlt die Stromkosten automatisch über die Gebühren mit. 

 

Faktisch gibt es für ein regionales Casino oder eine Spielbank also keinen niedrigeren Stromverbrauch oder einen daraus resultierenden Gewinn, wenn Gambler online zocken. Eigentlich verhält es sich ähnlich zu einem Supermarkt: Auch er kann zu geringen Besuchszeiten nicht die Kühltheken oder Tiefkühltruhen abschalten, weil Kunden daheim ihr Eis aus dem Gefrierfach nehmen. Bieten Spielbanken ihre eigenen Online-Casinos an, so werden sie sicherlich einen höheren Gewinn erhalten, da sie Online-Zocker auf ihre Seite ziehen können. Doch auch für die Bereitstellung des Online-Casinos wird Strom benötigt. Deutlich ist es, wenn die Server eigenständig gehostet werden. Doch auch in den Serverkosten von Drittunternehmen sind die Stromgebühren automatisch inbegriffen.

Warum sind Online-Casinos eigentlich so begehrt? Immerhin gibt es in fast allen Städten eigene Spielhallen und Casinos, mitunter sind auch die Spielbanken nicht weit entfernt. Trotzdem boomt das Online-Glücksspiel. Aber wo finden sich die Vorteile?

 

- Einfache Erreichbarkeit – ein Klick, schon drin. Gut, das ist deutlich vereinfacht dargestellt, doch wer einmal sein Online-Casino gefunden und einen Account erstellt hat, der kann überall und zu jeder Uhrzeit spielen. Der Zugang ist über PCs, Laptops, Smartphones und Tablets möglich, die einzige Voraussetzung ist das Internet.
 

- Große Auswahl – ein Online-Casino hat keine räumliche Beschränkung. Kein Casino kann 1.500 oder mehr Spielautomaten aufstellen, ein Online-Casino benötigt hierfür nur ein wenig Code. Zudem gibt es unzählige Online-Casinos, die alle eigene Schwerpunkte und Pluspunkte haben. Spieler können somit auch ihrer Tageslaune folgen. Wollen sie montags eher am Automaten zocken, wählen sie ein Casino. Wollen sie dienstags im Live-Bereich an Tischen spielen, wählen sie das nächste Casino. 

- Keine Umstände – Anfahrt, Parkplatzsuche, Dresscode, Öffnungszeiten, Alkoholverbot: All dies gilt nicht für das Online-Gambling. Nutzer müssen nur spielberechtigt sein, sich einmal verifizieren und Geld einzahlen. Schon kann gespielt werden. Wer keine Lust auf Einzahlungen hat, der kann in Spielgeld-Casinos zocken. Gewinne gibt es dort zwar nicht, doch sind auch keine echten Verluste möglich.

 

Trotzdem vollbringen es Online-Casinos heute noch nicht, das echte Spielbank- oder Casinofeeling herüberzubringen. Ja, die Live-Bereiche bilden es gut ab, doch ist es etwas anderes, einem Spiel am Bildschirm beizuwohnen, als die Mitkonkurrenten neben sich zittern, bibbern oder siegessicher stolzieren zu sehen. Selbst mit der immer wieder angedachten VR-Technik könnte es schwer sein, das ursprüngliche Feeling und die Atmosphäre perfekt herüberzubringen. Somit bleibt es dabei, dass örtliche Casinos und Spielbanken immer noch den Vorzug haben, wenn es um einen besonderen Abend mit Glamour und Spannung geht. Es ist nun mal ein Unterschied, ob ein Gambler auf der Sonnenliege in Badehose zockt oder im Sakko das Spiel in der schummrigen Atmosphäre einer Spielbank spielt. 

Die deutschen Lizenzen werden wohl den Casinos, die die Probephase mitgemacht haben, schnell vergeben. Ansonsten können sich Casinobetreiber ab Juli offiziell um deutsche Online-Casino-Lizenzen bewerben. Aber was heißt das für Spieler und worauf sollten sie achten? Die besten Casino Seiten im Vergleich finden Sie hier.

Nachfolgend wichtige Kriterien im Überblick:
 

- Lizenz – letztendlich ist die deutsche Lizenz auch nur eine EU-Lizenz. Daher können Spieler auch weiterhin auf Lizenzen aus Malta achten, wie sie bislang von Casinos genutzt werden. Wichtig ist immer, dass eine Lizenz im Hintergrund steht. 
 

- Spielauswahl – sie muss dem Fisch schmecken, nicht dem Angler. Es ist schwer, zu einem Online-Casino zu raten, denn der Geschmack des Spielers entscheidet. Wer liebend gerne Spiele eines Herstellers spielt, der fühlt sich in Casinos ohne diesen Hersteller oft nicht vollends wohl. 
 

- Vergleich – es lohnt sich immer ein Vergleich der Casinos, aber nicht ausschließlich in Bezug auf den Willkommensbonus. Das Gesamtpaket muss stimmen. Erfahrungs- und Testberichte können diesbezüglich helfen.

 

Eine andere Wahlvariante betrifft die Ein- und Auszahlungen. Spieler sollten insbesondere auf die Auszahlungsmöglichkeiten achten. Teilweise werden für Auszahlungen via Überweisung höhere Gebühren berechnet als die Auszahlung über einen Dienstleister. Dies bringt Gamblern nur wenig, wenn sie nicht bereit sind, noch einen weiteren Zahlungsdienstleister in ihr Portfolio aufzunehmen. 

Das Online-Gambling erhöht zwar zu Spielzeiten den Stromverbrauch des Gamblers, doch senkt es ihn nicht unbedingt im örtlichen Casino oder in der Spielbank. Diese Institutionen müssen die Bereitstellung des Angebots innerhalb der Öffnungszeiten sicherstellen. So ist es nicht möglich, zehn Automaten auszuschalten oder das Licht auszuschalten, wenn die Automaten nicht benutzt sind. Auch bei der Bereitstellung eines eigenen Online-Casinos sinken die Stromkosten nur indirekt. Dafür könnte ein Casino, welches gleichzeitig online agiert, natürlich neue Kunden erreichen und alte Kunden zurückholen.