FDEV: Steigende Preise nicht länger hinnehmbar

27.10.2000 von
Der Freie Energiedienstleister Verband (FDEV) diskutierte im Bundeswirtschaftsministerium über das Thema Wettbewerbsbehinderungen durch Ex-Monopolisten. "Die bisherige Liberalisierung des Strommarktes kann aus Sicht von Haushaltskunden und freien Energieversorgern nur als Farce bezeichnet werden." Mit dieser Einschätzung hat Carsten Knauer, Mitglied im Vorstand des FEDV, am 25. Oktober das Bundeswirtschaftsministerium konfrontiert. Knauer kritisierte die massiven Wettbewerbsbehinderungen durch die Ex-Monopolisten auf dem seit mehr als zwei Jahren liberalisierten deutschen Strommarkt.

Der FEDV war erstmalig zu einer Diskussion im Bundeswirtschaftsministerium über Wettbewerbshemmnisse auf dem deutschen Strommarkt im Hinblick auf die Endverbraucher eingeladen. Weitere Teilnehmer des Treffens waren die Vereinigung Deutscher Elektrizitätswerke (VDEW), der Verband kommunaler Unternehmen e. V. (VKU) und die Arbeitsgemeinschaft der Verbraucherverbände e.V. (AgV).

Bei der Diskussion zeigten sich schwerwiegende Differenzen zwischen FEDV und AgV auf der einen und VDEW sowie VKU die Interessenvertreter der Ex-Monopolisten auf der anderen Seite. Die Vertreter des Wirtschaftsministeriums stellten fest, dass der Wettbewerb auf dem deutschen Strommarkt zwar angelaufen sei jedoch nicht so wie gewünscht. In Zukunft aber solle der Privatkunde vom Wettbewerb profitieren. "Die Strompreise sind für den Endverbraucher teilweise höher als vor der Liberalisierung 1998", sagt Knauer. "Wenn in dieser Situation jemand von der VDEW die Meinung äußert, Wettbewerb müsse nicht zwangsläufig zu sinkenden Preisen führen, dann ist das ein Schlag ins Gesicht der Bürger." Knauer hält ein Preissenkungspotential von 20% bezogen auf die aktuellen Strompreise für realistisch.

Die Diskussionsteilnehmer vereinbarten weitere Treffen. Der FEDV begrüßt seine Einbindung in Diskussionen wie am 25. Oktober ausdrücklich, zeigte sich aber gleichzeitig besorgt über das schleppende Tempo, mit dem Wirtschaftsministerium und das jüngst angerufene Bundeskartellamt gegen die Wettbewerbshemmnisse angehen. Insbesondere die kontraproduktive Haltung von VDEW und VKU, die ausschließlich auf eine Konservierung des bisherigen Zustandes gerichtet ist und eine effektive Liberalisierung des Energiemarktes behindert, sollte von den Behörden sehr viel kritischer hinterfragt werden. "Es muss jetzt schnell entschieden werden, ob man weiter steigende Strompreise hinnehmen will oder ob die Liberalisierung doch noch Vorteile für die Verbraucher in Deutschland bringt", so Knauer.

Serie (1): Wie funktioniert eigentlich...

... ein Atomkraftwerk? Über Atomkraft wird viel diskutiert. In unserer neuen Serie "Wie funktioniert eigentlich...?" erklären wir die Funktion von Dingen, die im Strommarkt wichtig sind. Den Auftakt machen die Atomkraftwerke. weiter

Serie (2): Wie funktioniert eigentlich....

... die CO2-Lagerung? Das klimaschädliche Gas soll lagerfähig gemacht und in Endlagern untergebracht werden. Schwierig jedoch ist die Umsetzung. weiter

Serie (3): Wie funktioniert eigentlich...

...die Energiesparlampe? Energiesparlampen haben technisch nichts mit herkömmlichen Glühlampen zu tun. Deren Funktion ist simpel. Energiesparlampen sind eher Verwandte der Leuchtstoffröhren.

weiter

Serie (5): Wie funktioniert eigentlich...

...eine Wämepumpe? Diese Pumpen nutzen Unterschiede in der Temperatur und wandeln sie in Wärme um. Dabei gibt es verschiedenen Formen. weiter

Serie (6): Wie funktioniert eigentlich...

...ein Wasserkraftwerk? Sie nutzen alle die Bewegungsenergie des Wassers, es gibt aber viel unterschiedliche Typen. weiter

Serie (7): Wie funktioniert eigentlich...

... ein intelligenter Stromzähler? Und was ist an ihm intelligent? Die auch "Smart Meter" genannten Zähler sind zwar nicht wirklich schlau, geben dem Benutzer aber viele neue Stromspar-Möglichkeiten. weiter

Serie (8): Wie funktioniert eigentlich...

... eine Batterie? Und wie ein Akku?
Die Funktion von Batterie und Akku basiert zwar auf dem gleichen Prinzip, doch der Akku weiß es cleverer zu nutzen.
weiter

Serie (9): Wie funktioniert eigentlich...

... das Stromnetz? Weit über eine Million Kilometer lang ist das deutsche Stromnetz. Aber wie funktioniert das? Wir verfolgen den Weg des Stroms vom Kraftwerk zum Verbraucher.
weiter

Serie (10): Wie funktioniert eigentlich...

...ein Kohlekraftwerk? Seit Beginn des 18. Jahrhunderts nutzen Menschen Kohle als Energieträger. Doch wie genau? Und wie lange noch? weiter

Serie (11): Wie funktioniert eigentlich...

... ein Elektromotor?
Neuheit Elektromotor? Nein, denn bereits vor 100 Jahren beherrschte er die Straßen – bis der Ottomotor ihn vertrieb. Seit Jahren steigende Benzinpreise machen ihn jetzt wieder interessant.
weiter

Serie (12): Wie funktioniert eigentlich...

...eine LED? Licht emittierende Dioden produzieren Licht - haben aber sonst nichts mit Glühlampen oder Energiesparlampen zu tun. Sie nutzen vielmehr die Schwäche eines unserer Sinnesorgane: die des Auges. weiter

Serie (14): Wie funktionierte eigentlich...

...die Elektrifizierung?
 
Elektrifizierung, das ist die Entwicklung der Elektrizität von den Anfängen bis zum heutigen Stand der Technik. Aber wie hat das angefangen?
weiter