Conoaxion: Powerline kommt zu spät
Bei der Powerline-Technik sei zudem noch nicht geklärt, wie hoch die Störstrahlung der Stromkabel bei einer Massennutzung als Telefon- und Internetleitung sein wird. Auch könnte es sein, dass sie dann nicht mehr annähernd stabil die erhofften Geschwindigkeiten bietet. Brandt hält 2 Megabit pro Sekunde zwar theoretisch für möglich, bezweifelt diese Geschwindigkeit aber bei der gleichzeitigen Nutzung eines Anschlusses durch mehrere Anwender. Dann könnte sich am Ende herausstellen, dass die Technik zu langsam und dafür dann zu teuer sei, sagt Brandt. "Die Anbieter müssen die Wirtschaftlichkeit erst einmal beweisen."
Powerline kommt zwar zu spät für Deutschland, ist aber dennoch nicht tot, so Brandt. Die Vernetzung innerhalb von Wohn- oder Gewerbehäusern ist auch in Deutschland und anderen Industrieländern ein "durchaus lukrativer Anwendungsbereich". Wenn nur Computer einer Wohnung vernetzt werden, "wären auch geringere Übertragungsraten in Ordnung". In einem voll vernetzten Haus mit Internet-gesteuerten Haushaltsgeräten könne die Technik breit angewendet werden.
Mehrere große Stromkonzerne, wie zum Beispiel RWE oder EnBW, haben auf den Ausbau der Powerline-Technik gesetzt. RWE kündigte schon für die nächsten Wochen ein Powerline-Angebot an. In weniger als zwei Jahren will RWE dadurch mehr als 100.000 Kunden gewinnen, so "heise online".
Weitere Informationen:
Wissenwertes zu Powerline
"RWE nennt Preise für Powerline" – News vom 23.03.01
"MVV startet Powerline Anfang Mai" – News vom 23.03.01
"Internet aus der Steckdose startet ohne Siemens" – News vom 20.03.01