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Billige Nachtstromtarife haben keine Zukunft

26.05.2001 von
"Der Billigtarif ist ein Produkt von Überkapazitäten, die Nachts entstehen, wenn wenig Strom verbraucht wird", so Martin Steinestel, Energie-Experte der Verbraucher-Zentrale NRW gegenüber der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ). "Neue Kraftwerke sind aber flexibler und können ihre Produktion zurückfahren, wenn weniger Strom nachgefragt wird." Mittel- oder langfristig würden die billigen Nachtstrom-Tarife deshalb verschwinden.

Zudem haben Kunden mit Nachtspeicherheizungen die schlechteren Karten bei der Wahl eines neuen Stromanbieters: Neue Stromanbieter, die im Zuge der Liberalisierung auf den Strommarkt drängten, bieten keine Nachtspeichertarife an. So können die Kunden zwar offiziell den Anbieter wechseln, müssten aber zu jeder Zeit den teueren Normaltarif bezahlen. "Netzbetreiber wie RWE verlangen für die Benutzung ihrer Stromnetze so hohe Gebühren, dass es sich für freie Anbieter nicht lohnt, billigen Nachtstrom einzuspeisen", sagt Steinestel. Das Resultat sei eine Monopol-Situation.

Der Energie-Experte rät Hausbesitzern, die ihre Heizanlage sanieren oder eine neue installieren wollen, dringend von einer Nachtspeicher-Heizung ab. Sie bedeute eine Bindung von 20 bis 40 Jahren. "Strom ist zum Heizen viel zu schade", sagt Steinestel. "Und er wird in Zukunft nicht billiger werden."

rg

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