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Stw. Hannover wehren sich gegen Kritik
Die Kritik, Ex-Monopolisten und kommunale Netzbetreiber würden den Wettbewerb verstoßen, trifft bei den Stadtwerken Hannover auf Zurückweisung. "Der Vorwurf der Wettbewerbsbehinderung ist generell nicht berechtigt, obwohl einige Unternehmen sich etwas ungeschickt anstellen", sagte Hans-Jürgen Ebeling, Vorstand der Stadtwerke Hannover gegenüber der Financial Times Deutschland. "Generell hat die Systematik des so genannten Unbundlings zur Folge, dass Netznutzung und Energielieferung strikt zu trennen sind. Dadurch ist der diskriminierungsfreie Zugang zu jedem Endkunden gewährleistet."
Die Vorwürfe gegen Ex-Monopolisten und Netzbetreiber stehen schon seit Monaten im Raum. Verschiedene neue Stromanbieter und Verbraucherverbände haben besonders in der letzten Zeit vermehrt auf Missstände auf dem Strommarkt hingewiesen. Selbst Wirtschaftsminister Müller sprach von "unglaublich viel Beschiss" auf dem Strommarkt. Kartellamtschef Ulrich Böge sah sich mittlerweile sogar zu einem "härteren Durchgreifen" verpflichtet.
Unternehmen wie die Stadtwerke Hannover wollen nicht zum Prügelknaben der Branche gemacht werden, so die Financial Times. "Gelegentlich ist das Geschäft noch etwas holprig, das muss man zugeben", sagte Ebeling. "Das hängt aber auch damit zusammen, dass wir über Nacht in einen liberalisierten Markt gestoßen wurden. Wir sind alle mit Monopolstrukturen in den Wettbewerb gegangen und brauchten Zeit, um uns anzupassen und um neue Strukturen in den Vertriebsorganisationen aufzubauen."
Neue Stromanbieter, allen voran Marktführer Yello-Strom, beklagen unter anderem, die Stadtwerke verlangten überhöhte Gebühren für die Durchleitung von fremden Strom durch ihre Netze. Ebeling hingegen sieht das Problem dieser Unternehmen in deren Preiskalkulation: "Früher warf man uns vor, unzulässige Monopolgewinne zu machen. Jetzt haben wir die Preise stark gesenkt, und die Newcomer beklagen, dass sie damit nicht zurechtkommen", heißt es in der Financial Times weiter.
Die aktuellen Durchleitungstarife hält Ebeling wegen der Versorgungssicherheit für berechtigt: "Deutschland hat weltweit die geringsten Ausfallraten bei der Stromversorgung. Wenn mir nur einmal im Jahr die Gefriertruhe abtaut, habe ich einen Schaden von mehreren hundert DM. Verglichen mit 20 oder 30 DM mehr Netznutzungsentgelt wüsste ich, wofür ich mich zu entscheiden hätte", sagte Ebeling. "Ich glaube nicht, dass es bei gleichem Service einen Preisrutsch bei den Netznutzungsgebühren geben kann."
Ebeling lehnt gegenüber der Financial Times eine staatliche Regulierung des Strommarktes ab: "Wir haben einen sehr gut funktionierenden Markt, das sieht man an den Preisen im gewerblichen Sektor, und diese Erfolge sollte man nicht kaputt reden." Schlechter sehe es dagegen für Privathaushalte aus: "Wir haben unsere Preise im Privatkundensektor seit 1998 um 5 bis 6 Pfennig je Kilowattstunde gesenkt. Leider hat der Verbraucher nicht viel davon: Die Belastungen für den Endkunden sind durch die Ökosteuer, das Energie-Einspeisegesetz und den Aufschlag für die Kraft-Wärme-Kopplung netto um rund 5 Pfennig gestiegen. Da bleibt nicht viel übrig."
Die Vorwürfe gegen Ex-Monopolisten und Netzbetreiber stehen schon seit Monaten im Raum. Verschiedene neue Stromanbieter und Verbraucherverbände haben besonders in der letzten Zeit vermehrt auf Missstände auf dem Strommarkt hingewiesen. Selbst Wirtschaftsminister Müller sprach von "unglaublich viel Beschiss" auf dem Strommarkt. Kartellamtschef Ulrich Böge sah sich mittlerweile sogar zu einem "härteren Durchgreifen" verpflichtet.
Unternehmen wie die Stadtwerke Hannover wollen nicht zum Prügelknaben der Branche gemacht werden, so die Financial Times. "Gelegentlich ist das Geschäft noch etwas holprig, das muss man zugeben", sagte Ebeling. "Das hängt aber auch damit zusammen, dass wir über Nacht in einen liberalisierten Markt gestoßen wurden. Wir sind alle mit Monopolstrukturen in den Wettbewerb gegangen und brauchten Zeit, um uns anzupassen und um neue Strukturen in den Vertriebsorganisationen aufzubauen."
Neue Stromanbieter, allen voran Marktführer Yello-Strom, beklagen unter anderem, die Stadtwerke verlangten überhöhte Gebühren für die Durchleitung von fremden Strom durch ihre Netze. Ebeling hingegen sieht das Problem dieser Unternehmen in deren Preiskalkulation: "Früher warf man uns vor, unzulässige Monopolgewinne zu machen. Jetzt haben wir die Preise stark gesenkt, und die Newcomer beklagen, dass sie damit nicht zurechtkommen", heißt es in der Financial Times weiter.
Die aktuellen Durchleitungstarife hält Ebeling wegen der Versorgungssicherheit für berechtigt: "Deutschland hat weltweit die geringsten Ausfallraten bei der Stromversorgung. Wenn mir nur einmal im Jahr die Gefriertruhe abtaut, habe ich einen Schaden von mehreren hundert DM. Verglichen mit 20 oder 30 DM mehr Netznutzungsentgelt wüsste ich, wofür ich mich zu entscheiden hätte", sagte Ebeling. "Ich glaube nicht, dass es bei gleichem Service einen Preisrutsch bei den Netznutzungsgebühren geben kann."
Ebeling lehnt gegenüber der Financial Times eine staatliche Regulierung des Strommarktes ab: "Wir haben einen sehr gut funktionierenden Markt, das sieht man an den Preisen im gewerblichen Sektor, und diese Erfolge sollte man nicht kaputt reden." Schlechter sehe es dagegen für Privathaushalte aus: "Wir haben unsere Preise im Privatkundensektor seit 1998 um 5 bis 6 Pfennig je Kilowattstunde gesenkt. Leider hat der Verbraucher nicht viel davon: Die Belastungen für den Endkunden sind durch die Ökosteuer, das Energie-Einspeisegesetz und den Aufschlag für die Kraft-Wärme-Kopplung netto um rund 5 Pfennig gestiegen. Da bleibt nicht viel übrig."
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Spezialthema: Wettbewerb