Enron-Pleite wirkt sich Weltweit aus
Mitte November hatte der amerikanischen Energiekonzern Dynegy verkündet, seinen Konkurrenten Enron für 8,4 Milliarden Dollar (9,5 Milliarden Euro/18,6 Milliarden Mark) zu kaufen. Dynegy wollte auch Schulden von Enron in Höhe von 15 Milliarden Dollar übernehmen. Dynegy hatte am 28. November 2001 sein Kaufangebot zurückgezogen, woraufhin der Enron-Aktienkurs ins Bodenlose gefallen war. Enron hat jetzt am 02. Dezember 2001 nicht nur Gläubigerschutz beantragt und eine Schadensersatzklage gegen Dynergy eingereicht, sondern auch Insolvenz beantragt.
In der Klageschrift wirft Enron dem Konkurrenten wegen der geplatzten Übernahme Vertragsbruch vor. Das texanische Unternehmen verlangt von Dynegy zehn Milliarden Dollar Schadenersatz. Wegen der geplatzten Übernahme steht Enron vor dem Aus.
Im Jahr 2000 verbuchte das Energieunternehmen Einnahmen in Höhe von 100,8 Milliarden Dollar. Mitte November hatte Enron eingeräumt, dass der Gewinn in den vergangenen vier Jahren um rund 20% zu hoch angegeben worden war und ein Großteil der Schulden nicht in den Bilanzen ausgewiesen wurde.
Der Zusammenbruch des US-Energiekonzerns Enron hat auch Auswirkungen auf den deutschen Strommarkt. Betroffen sind jedoch nicht die Verbraucher, sondern der Börsenhandel mit Strom. Das berichtete das Hamburger Abendblatt in seiner Online-Ausgabe vom 01. Dezember 2001.
"Mit einem Marktanteil von gut 25% war Enron der größte Stromgroßhändler in Deutschland", sagte HEW-Sprecher Mario Spitzmüller. "Wenn ein solch großer Teilnehmer ausfällt, bedeutet dies, dass manche Geschäfte mangels Nachfrage nicht mehr getätigt werden können und dem Markt Liquidität entzogen wird."
Die HEW-Stromhandelstochter Nordic Powerhouse sei von der Enron-Krise aber kaum betroffen. "Wir haben schon vor sechs Wochen alle Verträge mit dem Unternehmen gekündigt", so Spitzmüller. Unterdessen haben die beiden deutschen Strombörsen European Energy Exchange (EEX) in Frankfurt und Leipzig Power Exchange (LPX) Leipzig den US-Konzern vom Handel am Termin- und Spotmarkt suspendiert.
Während in Hamburg die Energieversorgung gesichert ist, müssen sich die Stadtwerke Peine in Niedersachsen und die Stadtwerke in Bensheim (Hessen) nun einen neuen Gaslieferanten suchen. Enron hat die Lieferungen eingestellt. In Europa will Enron fast allen seiner mehr als 5000 Mitarbeitern kündigen.
Betroffen von der Krise sind weltweit auch Banken. Während die Deutsche Bank ihren möglichen Verlust durch eine Enron-Pleite auf weniger als 100 Millionen Dollar beziffert, hat die französische Credit Lyonnaise rund 250 Millionen Dollar in Enron investiert. Die größten Ausstände haben US-Banken wie J.P. Morgan Chase & Co. mit 500 Millionen Dollar an unversicherten Ausständen und die Citigroup Inc. mit 700 bis 800 Millionen Dollar. Enron hat Isolvenz beantragt und mit 40 Milliarden Dollar Schulden ist dies bis dato die größte Pleite in der US-Geschichte.
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koe
In der Klageschrift wirft Enron dem Konkurrenten wegen der geplatzten Übernahme Vertragsbruch vor. Das texanische Unternehmen verlangt von Dynegy zehn Milliarden Dollar Schadenersatz. Wegen der geplatzten Übernahme steht Enron vor dem Aus.
Im Jahr 2000 verbuchte das Energieunternehmen Einnahmen in Höhe von 100,8 Milliarden Dollar. Mitte November hatte Enron eingeräumt, dass der Gewinn in den vergangenen vier Jahren um rund 20% zu hoch angegeben worden war und ein Großteil der Schulden nicht in den Bilanzen ausgewiesen wurde.
Der Zusammenbruch des US-Energiekonzerns Enron hat auch Auswirkungen auf den deutschen Strommarkt. Betroffen sind jedoch nicht die Verbraucher, sondern der Börsenhandel mit Strom. Das berichtete das Hamburger Abendblatt in seiner Online-Ausgabe vom 01. Dezember 2001.
"Mit einem Marktanteil von gut 25% war Enron der größte Stromgroßhändler in Deutschland", sagte HEW-Sprecher Mario Spitzmüller. "Wenn ein solch großer Teilnehmer ausfällt, bedeutet dies, dass manche Geschäfte mangels Nachfrage nicht mehr getätigt werden können und dem Markt Liquidität entzogen wird."
Die HEW-Stromhandelstochter Nordic Powerhouse sei von der Enron-Krise aber kaum betroffen. "Wir haben schon vor sechs Wochen alle Verträge mit dem Unternehmen gekündigt", so Spitzmüller. Unterdessen haben die beiden deutschen Strombörsen European Energy Exchange (EEX) in Frankfurt und Leipzig Power Exchange (LPX) Leipzig den US-Konzern vom Handel am Termin- und Spotmarkt suspendiert.
Während in Hamburg die Energieversorgung gesichert ist, müssen sich die Stadtwerke Peine in Niedersachsen und die Stadtwerke in Bensheim (Hessen) nun einen neuen Gaslieferanten suchen. Enron hat die Lieferungen eingestellt. In Europa will Enron fast allen seiner mehr als 5000 Mitarbeitern kündigen.
Betroffen von der Krise sind weltweit auch Banken. Während die Deutsche Bank ihren möglichen Verlust durch eine Enron-Pleite auf weniger als 100 Millionen Dollar beziffert, hat die französische Credit Lyonnaise rund 250 Millionen Dollar in Enron investiert. Die größten Ausstände haben US-Banken wie J.P. Morgan Chase & Co. mit 500 Millionen Dollar an unversicherten Ausständen und die Citigroup Inc. mit 700 bis 800 Millionen Dollar. Enron hat Isolvenz beantragt und mit 40 Milliarden Dollar Schulden ist dies bis dato die größte Pleite in der US-Geschichte.
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