Enron-Pleite könnte zum Politikskandal werden

13.01.2002 von
US-Regierungsangaben zufolge hatte der Energieriesen Enron im Herbst versucht bei der Regierung Bush die Chancen für eine finanzielle Rettung des Unternehmens auszuloten. Enron-Chef Kenneth Lay habe US-Finanzminister Paul O'Neill und Wirtschaftsminister Donald Evans angerufen und sie auf eine von der damaligen Regierung organisierte, aber privat finanzierte Rettung eines sogenannten Hedge Funds im Jahr 1998 angesprochen, sagte ein Sprecher Bushs. Das berichtete die Online-Ausgabe des Magazins Spiegel am 11. Januar 2002.

Finanzminister O'Neill habe jedoch Vermutungen zurückgewiesen, dass es bei dem Gespräch darum gegangen sei, Enron aus seinen Schwierigkeiten zu helfen. "Absolut nicht", sagte er gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters. Lay habe ihn lediglich über die Lage des Konzerns informieren wollen.

Am 09. Januar 2002 hatte Bushs Sprecher Ari Fleischer noch berichtet, dass Vizepräsident Dick Cheney bei seinen sechs bestätigten Treffen mit Enron-Managern nie über die Finanzen des Unternehmens gesprochen habe. Dabei verschlechterte sich Enrons Lage bereits im Herbst stündlich. Weder der Finanz- noch der Wirtschaftsminister sollen ihren Chef Bush über ihre Gespräche mit Enron informiert haben. Ari Fleischer hielt auch am 10. Januar 2002 an der Version fest, dass die beiden Minister ihrem Chef nichts über die bevorstehende Pleite Enrons gesagt hätten.

Präsident Bush bestritt, frühzeitig Informationen über Enrons Finanzinterna erhalten zu haben: "Ich habe nie mit Herrn Lay über die finanziellen Probleme seines Unternehmens gesprochen", sagte Bush und fügte hinzu, er habe Lay letztmals im Frühjahr vergangenen Jahres bei einer kulturellen Sponsoren-Veranstaltung seiner Mutter Barbara Bush getroffen.

Enron im Internet
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koe

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