Der Stromwechsel ist seit der Liberalisierung der Energiemärkte ein Thema, das von den Medien gerne und oft aufgegriffen wird. Aber obwohl die von der Bundesregierung beschlossene Energiewende die mediale Aufmerksamkeit noch verstärkt hat, haben noch immer viele Haushalte keinen Stromwechsel durchgeführt.
Einer aktuellen Umfrage zufolge schreckt jeder zweite Verbraucher vor einem Stromwechsel zurück, da er unseriöse Angebote fürchtet. Viele Verbraucher verbinden mit einem Stromwechsel weniger eine Ersparnis bei den Stromkosten als die damit verbundenen Unwägbarkeiten, die sich bei genauerer Betrachtung in Luft auflösen.
Daran ist sicherlich eine mediale Bericht-erstattung nicht ganz schuldlos, die der Insolvenz eines Stromanbieters oder intransparenten Geschäftspraktiken einzelner Stromanbieter mehr Platz einräumt als den positiven Effekten eines Stromwechsels. So wird die Ausnahme als Regel wahrgenommen, obwohl die positiven Effekte beim Stromwechsel der Normalfall sind.
Wenn man sich einen Überblick über die große Zahl der Stromtarife verschafft, die es mittlerweile für jede Postleitzahl in Deutschland gibt, schadet ein gesundes Misstrauen allerdings nicht: So sollten beispielsweise weit unter dem Durschnitt liegende Stromtarife eines Stromanbieters Misstrauen erregen. Nichtsdestotrotz bringen ein Stromvergleich und ein anschließender Stromwechsel dem Verbraucher viele Vorteile.
Ein Stromwechsel bringt viele Vorteile
Der entscheidende Vorteil ist sicherlich die Ersparnis bei den Stromkosten. Untersuchungen bestätigen regelmäßig, dass die Einsparung von Stromkosten das wichtigste Kriterium bei einem Stromwechsel ist. Ein weiterer Vorteil beim Stromwechsel ist, dass er den Wettbewerb anheizt und so auch andere Stromanbieter unter Druck setzt, ihren Strom möglichst günstig anzubieten.
>> Stromwechsel: So funktioniert es <<
Diese neue Marktmacht hat auch dazu geführt, dass sich der Verbraucher durch einen Stromvergleich und anschließenden Stromwechsel für eine bestimmte Art der Stromerzeugung entscheiden kann. Im Zuge der Reaktorkatastrophe im japanischen Fukushima hat die Nachfrage nach Ökostrom stark zugenommen. Verbraucher, die sich nach einem Stromvergleich für einen Ökostromtarif entscheiden, können also nicht einfach Geld sparen, sondern mit einem Stromwechsel auch ihren persönlichen Atomausstieg vollziehen. Sie tragen mit dem Stromwechsel ihren Teil zu einem nachhaltigen Umgang mit der Umwelt bei. Strom ist heutzutage nicht mehr einfach nur Strom: Weil die Herkunft des Stroms unterscheidbar wird, wird der Stromwechsel zu einer politischen Handlung.
Stromwechsel leicht gemacht
Einen Überblick über die angebotenen Stromtarife der Stromanbieter für eine Postleitzahl kann man sich mit dem Vergleichsrechner von Stromtipp.de verschaffen. Benötigt wird lediglich der (geschätzte) Jahresverbrauch von Strom in Kilowattstunden und die Postleitzahl. Ist eine Schätzung des Stromverbrauchs in Kilowattstunden derzeit wegen eines Neueinzugs oder Ähnlichem nicht möglich, bietet der Rechner je nach Größe des Haushalts verlässliche Durchschnittswerte an, auf die man beim Stromvergleich zurückgreifen kann.
Tipps der Stiftung Warentest zum Stromwechsel
Die Verbraucherschützer der Stiftung Warentest empfiehlt Verbrauchern ausdrücklich, einen Blick in die Vergleichsrechner im Internet zu werfen, um einen Stromvergleich durchzuführen. Sie warnen aber vor den Voreinstellungen, die bei allen Vergleichsrechnern notwendigerweise vorgenommen werden müssen.
>> Stromtarife jetzt vergleichen <<
Sie raten Verbrauchern deshalb, vor einem Stromvergleich die Voreinstellungen anzupassen. So sollten Verbraucher einen Stromvergleich durchführen, ohne den einmaligen Bonus einzurechnen. Desweiteren empfehlen die Verbraucherschützer, Stromtarife mit einer monatlichen Zahlung statt Vorkasse, einer Preisgarantie, kurzer Mindestlaufzeit und Kündigungsfrist zu wählen. Auch Pakettarife sollten nach Ansicht der Verbraucherschützer ausgeschlossen werden.