Strommix Deutschland: Woher kommt mein Strom? (Teil 2)
Woher kommt eigentlich mein Strom? Diese Frage beantworten wir in diesem zweiteiligen Artikel. Im ersten Teil haben wir uns dem größten Anteil im deutschen Strommix gewidmet dem Ökostrom. Doch das ist natürlich noch nicht alles 74,2 Prozent des Strommixes kommt aus fossilen Energieträgern und der Kernkraft. Diesen Energieträger widmen wir uns nun im folgenden.
Natürlich gehört dazu die Kohle. Das Bräuunlich-schwarze feste Sedimentgestein, welches vor mehreren Millionen Jahren entstand, ist mit 43,6 Prozent immer noch ein wesentlicher Energieträger in Deutschland. Tatsächlich ist Deutschland das Land, welches 2012 die meiste Kohle weltweit noch vor China, Russland und der USA gefördert hat. Aber das wird sich in den nächsten Jahren ändern. Besonders die Braunkohle steht immer wieder in der Kritik, denn sie ist von allen Energieträgern die, die mit Abstand am meisten die Umwelt verschmutzt. So entsteht pro Kilowattstunde Stunde aus Braunkohle 1000 Gramm CO2, bei Windkraft sind es nur 10 Gramm. Gerade deswegen und um die nationalen Klimaziele zu erfüllen, ist im neuen Strommarktgesetz geplant die Braunkohlekraftwerke ab 2017 in Reserve zu schicken und Stück für Stück abzuschalten. Bei der Steinkohle (18 Prozent am Strommix) verhält es sich ganz ähnlich, nur ist man hier schon einen Schritt weiter. Da die Steinkohle Förderung bereits seit den 60er Jahren in Deutschland unrentabel ist, wird sie mit Subventionen unterstützt. 2007 hat man beschlossen die Subventionen für die Steinkohle ab 2018 komplett abzuschaffen.
Unkontrollierbar? Kernenergie im Strommix
Der Energieträger, der in Deutschland die größte Kritik empfängt, ist die Kernenergie. Sie hat aktuell einen Anteil von 15,9 Prozent. Keine Form der Energie ist so unkontrollierbar, aber gleichzeitig so effektiv wie die Kernenergie. So betrug der Anteil der Kernenergie am Strommix ca. 30 Prozent, doch seitdem ist der Anteil der Kernenergie kontinuierlich am sinken. Ein wichtiger Grund dafür ist die noch immer ungelöste Aufgabe um den Atommüll. Die Rückstände bei der Energiegewinnung in Atomkraftwerken sind nur in kleinen Teilen wiederverwertbar und in vielen größeren Teilen höchst giftig und müssen sicher gelagert. Diese Problematik stellt die Verantwortlichen vor so große Herausforderungen, dass immer noch keine Endlager gefunden wurde und selbst wenn, wäre der Aufwand Atommmüll sicher zu lager nicht nur extrem teuer, sondern auch absurd lang. Man müsste sich mal vorstellen, die Welt müsste sich heutzutage noch Gedanken machen über den Müll der Römer, aber genauso wird es für die Menschen der Zukunft sein. Dennoch die Kernenergie ist effektiv und hat bei direkten Energieerzeugung einen äußerst geringen CO2 Ausstoß. Doch die Nuklearkatastrophe von Tschernobyl oder Fukushima haben die Angst vor der Kernenergie nachhaltig geprägt. So ging nach der Nuklearkatastrophe von Fukushima der Anteil der Kernkraftbefürworter in Deutschland von 34 auf 26 Prozent zurück. Gleichzeitig wurden alle Atomkraftwerke einer Sicherheitsüberprüfung unterzogen und daraufhin die sieben ältesten Kernkraftwerke und das Kernkraftwerk Krümmel stillgelegt.Importgut Nummer eins Erdgas im Strommix
Strom ist nicht gleich Strom. Strom ist ein Kongloomerat aus vielen verschiedenen Quellen der Energieindustrie. Manche sind umweltfreundlich, andere gefährlich und wieder andere zu tiefst umweltschädlich. Deswegen ist es wichtig, sich einmal mit dem Strommix und der Herkunft des Stromes zu beschäftigen, um verantwortungsvoll mit dieser Ressource, die wir jeden Tag benötigen, umzugehen.