Seite bewerten:
100%
0%

Stromtipp Lexikon

Kernenergie

KernenergieAls Kernenergie wird die Bindungsenergie eines Atomkerns, im eigentlichen Sinne die bei Kernreaktionen freiwerdende bzw. nutzbar gemachte Energie bezeichnet. Im Vergleich zu den Energien, die in der Elektronenhülle der Atome umgesetzt werden (z. B. bei chemischen Vorgängen, Ionisation und Anregung), sind die bei Kernreaktionen (insbesondere bei Kernspaltung und Kernfusion) freigesetzten Energien millionenfach höher. Großtechnisch wird bis heute nur die bei Kernspaltungsprozessen freiwerdende Energie in Kernkraftwerken genutzt.

Geschichte:
1905/07 postulierte A. Einstein die Masse-Energie-Äquivalenz, die den Energieumsatz bei der 1938 von O. Hahn, Lise Meitner und F. Straßmann entdeckten und analysierten Kernspaltung bestimmt. Am 2. 12. 1942 gelang E. Fermi u. a. in Chicago die Inbetriebnahme des ersten Kernreaktors. Am 16. 7. 1945 brachten die USA in Alamogordo (New Mexico) die erste Atombombe zur Explosion, bald gefolgt von der militärischen Anwendung in Hiroshima (6. 8. 1945) und Nagasaki (9. 8. 1945). Die politische Nachkriegssituation führte zur Entwicklung der Wasserstoffbombe und die Forschung zur friedlichen Anwendung der Kernenergie zu den Kernreaktoren.

Problematik:
Die technischen Risiken der Kernenergienutzung ergeben sich aus radioaktiven Emissionen. Das Strahlenrisiko von Kernkraftwerken im Normalbetrieb liegt hinsichtlich der abgegebenen Dosis erheblich unter der durchschnittlichen Strahlenbelastung jedes Menschen, die durch natürliche Strahlung und medizinische Behandlung gegeben ist. Anders steht es mit (schweren) Unfällen (GAU), deren Möglichkeit trotz erheblicher Sicherheitsvorkehrungen nie vollständig beseitigt werden kann, auch wenn die Wahrscheinlichkeit auf ein geringes "Restrisiko" verringert werden kann. Nach dem schweren Reaktorunfall im Kernkraftwerk von Tschernobyl am 26. April 1986, der zu einer erhöhten Strahlenbelastung weiter Teile Ost- und Mitteleuropas führte, sind große Teile der Bevölkerung nicht mehr bereit, eine weitere Ausdehnung der nuklearen Energiegewinnung hinzunehmen. Und schließlich gebietet die erforderliche Vorsorge gegen Terror und Sabotage eine nicht unerhebliche Überwachung nukleartechnischer Anlagen. Zusätzlich müssten bei einem schweren Unfall umfangreiche Katastrophenschutzmaßnahmen ergriffen werden. Die genannte Problematik trifft auch auf die Wiederaufbereitung und die Zwischen- bzw. Endlagerung von Kernbrennstoffen zu.

A  B  C  D  E  F  G  H  I  J  K  L  M  N  O  Ö  O  P  R  S  T  Ü  U  V  W  Z  
KavernenKernenergieKernkraftwerkKilowattstundeKonzessionsabgabenKraft-Wärme-KopplungKraftwerkkWh selbst ausrechnenkWp (Kilowatt peak)