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Dank RECS: Immer mehr Stadtwerke werden "öko"
Immer mehr Stadtwerke stellen ihre Kunden öffentlichkeitswirksam auf Ökostrom um. Nun erklärten auch die Stadtwerke Unna und die WEMAG in Schwerin, ab dem ersten Januar ihren gesamten Strom aus regenerativen Quellen einzukaufen. Zuvor hatten bereits die Stadtwerke Kassel sowie der Saarbrücker Energieversorger SaarLorLux angekündigt, ihre Kunden nur noch mit Ökostrom zu versorgen – alles ohne Aufpreis.
Möglich macht diesen plötzlichen Ökostromeinkauf der europaweite RECS-Zertifikatehandel (RECS = Renewable Energy Certificates System). Darüber bekommen Ökostromerzeuger Zertifikate pro kWh Strom, den sie ins Netz einspeisen. Diese Zertifikate können sie frei handeln – der ökologische "Mehrwert" des grünen Stroms steckt nun im RECS-Zertifikat und ist vom "echten" Stromhandel abgekoppelt. Wer immer ein solches Zertifikat erwirbt, kann sich nach der RECS-Logik damit rühmen, ökologische Stromerzeugung zu unterstützen.
Denn RECS zertifiziert lediglich, dass diese Menge Ökostrom tatsächlich produziert und ins Netz eingespeist wurde und stellt auf diese Weise sicher, dass nicht mehr Ökostrom gehandelt als produziert wird. Kauft ein Stromversorger also ein Zertifikat und verkauft gleichzeitig die entsprechende Menge Strom als "Ökostrom" deklariert, so wird das Zertifikat ungültig und muss vernichtet werden.
In Unna und Schwerin hat man ebenso wie in Kassel Zertifikate von skandinavischen Wasserkraftwerken erworben. Das bedeutet aber nicht mehr, als dass die Betreiber dieser Wasserkraftwerke nun weniger Strom als bisher als Ökostrom verkaufen dürfen. Solange dies der Mehrheit ihrer Kunden egal ist, verringert die deutsche Nachfrage von skandinavischem Wasserstrom lediglich den Anteil der Wasserkraft am skandinavischen Strommix – neue Anlagen, die Strom aus umweltfreundlichen Quellen erzeugen, werden dadurch nicht gebaut.
Die Zertifikate sind zu billig. Sie bilden deshalb weder die tatsächlichen Mehrkosten ab, die die ökologische Stromproduktion verursacht, noch honorieren sie deren positive Auswirkungen auf Umwelt und Klima. Aus dem gleichen Grunde erhöhen sie bisher nicht den Anreiz, neue ökologische Kraftwerke zu bauen, auch wenn das RECS-System dies als eins seiner Ziele formuliert.
Die Stadtwerke zahlen daher bisher einen eher symbolischen Preis, um ihren Stromkunden in Deutschland ein ökologisches Angebot unterbreiten zu können. Eine ernstzunehmende Einnahmequelle für die Ökostromerzeuger ist dies bisher nicht.
Möglich macht diesen plötzlichen Ökostromeinkauf der europaweite RECS-Zertifikatehandel (RECS = Renewable Energy Certificates System). Darüber bekommen Ökostromerzeuger Zertifikate pro kWh Strom, den sie ins Netz einspeisen. Diese Zertifikate können sie frei handeln – der ökologische "Mehrwert" des grünen Stroms steckt nun im RECS-Zertifikat und ist vom "echten" Stromhandel abgekoppelt. Wer immer ein solches Zertifikat erwirbt, kann sich nach der RECS-Logik damit rühmen, ökologische Stromerzeugung zu unterstützen.
Denn RECS zertifiziert lediglich, dass diese Menge Ökostrom tatsächlich produziert und ins Netz eingespeist wurde und stellt auf diese Weise sicher, dass nicht mehr Ökostrom gehandelt als produziert wird. Kauft ein Stromversorger also ein Zertifikat und verkauft gleichzeitig die entsprechende Menge Strom als "Ökostrom" deklariert, so wird das Zertifikat ungültig und muss vernichtet werden.
In Unna und Schwerin hat man ebenso wie in Kassel Zertifikate von skandinavischen Wasserkraftwerken erworben. Das bedeutet aber nicht mehr, als dass die Betreiber dieser Wasserkraftwerke nun weniger Strom als bisher als Ökostrom verkaufen dürfen. Solange dies der Mehrheit ihrer Kunden egal ist, verringert die deutsche Nachfrage von skandinavischem Wasserstrom lediglich den Anteil der Wasserkraft am skandinavischen Strommix – neue Anlagen, die Strom aus umweltfreundlichen Quellen erzeugen, werden dadurch nicht gebaut.
Die Zertifikate sind zu billig. Sie bilden deshalb weder die tatsächlichen Mehrkosten ab, die die ökologische Stromproduktion verursacht, noch honorieren sie deren positive Auswirkungen auf Umwelt und Klima. Aus dem gleichen Grunde erhöhen sie bisher nicht den Anreiz, neue ökologische Kraftwerke zu bauen, auch wenn das RECS-System dies als eins seiner Ziele formuliert.
Die Stadtwerke zahlen daher bisher einen eher symbolischen Preis, um ihren Stromkunden in Deutschland ein ökologisches Angebot unterbreiten zu können. Eine ernstzunehmende Einnahmequelle für die Ökostromerzeuger ist dies bisher nicht.