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Villis will mit EnBW hoch hinaus

20.12.2007 von
Hans-Peter Villis, der neue Chef des drittgrößten deutschen Energieversorgers EnBW, will den Wert des Unternehmens innerhalb von zehn Jahren auf 30 Milliarden Euro verdoppeln. In einem Interview mit der "Financial Times Deutschland" erklärte er, EnBW solle in den nächsten acht bis zehn Jahren um gut sieben Prozent jährlich wachsen.

Dieses Wachstum will Villis über Zukäufe im Ausland und den Ausbau erneuerbarer Energien erreichen. "Die Gesellschafter haben gerade Investitionen von 7,6 Mrd. Euro für die nächsten drei Jahre freigegeben. Und das können noch mehr werden", sagte der Konzernchef. Schließlich soll EnBW unter seiner Führung wieder in die Offensive gehen, so Villis. Früher sei EnBW zu defensiv gewesen. "Das werde ich ändern."

Auch EnBW wird den Stromverbrauchern neue Angebote machen. Was für welche, sagte Villis nicht. Langfristige Strompreisgarantien wie sie RWE jetzt ankündigte (stromtip.de berichtete), schließt er jedoch aus. Vielmehr erwartet der EnBW-Chef, "in den nächsten drei Jahren wird der Großhandelspreis wohl kaum weiter steigen. Es dürfte eher etwas nach unten gehen."

Villis setzt eher auf seine Billigmarke Yello, einen der ersten "neuen" Stromanbieter, die nach der Liberalisierung die Arbeit aufnahmen. Lange Zeit machte Yello Verluste. "In diesem Jahr haben wir mit Yello erstmals angemessen Geld verdient", sagte Villis. Allein in diesem Jahr gewann Yello nach Konzernangaben 160.000 seiner aktuell 1,3 Millionen Kunden. 2008 sollen es 200.000 Neukunden sein, peilt Villis an. Schließlich habe EnBW in diese Marke "sehr viel Geld investiert".

EnBW erwirtschaftete im vergangenen Jahr 13,2 Mrd. Euro Umsatz und 1 Mrd. Euro Gewinn. Der Konzern gehört zu je 45 Prozent dem französischen Energiekonzern Electricité de France (EdF) und den Oberschwäbischen Elektrizitätswerken (OEW). Nur 1,8 Prozent der Anteile sind in Streubesitz.

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